Beherbungsverbot bleibt uneinheitlich
Erweiterte Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen beschlossen
Berlin. In der am späten Abend stattfindenden Pressekonferenz wurden die Beschlüsse der Ministerpräsidenten und Kanzlerin bekanntgegeben. Merkel warnt: "Wir sind in einer Phase der Pandemie, die Ernst ist" und weist auf stark steigende Zahlen hin, die exponentiell steigen. Schon jetzt gelängen Nachverfolgungen von Infektionen nicht in allen Fällen, die Bundeswehr wurde um Hilfe gebeten, überlastete Gesundheitsämter zu unterstützen.
Gegen Coronavirus ankämpfen
Die Kanzlerin richtet einen Apell an die Bevölkerung: "In der entscheidenden Phase des Herbstes ist es entscheidend, dass alle mitmachen." Regeln wie Abstand einhalten, Maske tragen, Abstand halten, Lüften in geschlossenen Räumen und die Corona App seien nun entscheidend. "Wir müssen uns dem Virus nicht ergeben, sondern können dagegen ankämpfen", betont Merkel. "Eine zweite Welle wie im Frühjahr können wir uns aber nicht leisten." Ein solches Szenario sei nicht nur gesundheitlich, sondern auch wirtschaftlich gefährlich. Ministerpräsident Söder sprach sogar von der Gefahr den "Wohlstand unseres Landes fundamental zu gefährden.". Es sei kein Anlass, sich die Situation schön zu reden, sondern zu realisieren, dass die erste Welle vor dem Frühling stattfand und man nun in den Winter gehe.
Beherbungsverbot
Zum Thema Beherbungsverbot will man zunächst während der Herbstferien noch bestehende (uneinheitliche) Regeln aufrecht erhalten, aber am 8. November über das umstrittene Beherbungsverbot neu diskutieren.
Maskenpflicht
Bei stark steigenden Corona-Zahlen soll die Maskenpflicht erweitert werden. In Städten oder Landkreisen ab 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen wird sie auch überall da gelten, wo Menschen dichter beziehungsweise länger zusammenkommen.
Private Feiern
In Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen werden private Feiern künftig generell auf maximal zehn Teilnehmer und zwei Hausstände begrenzt.
Kontaktbeschränkungen
In Regionen mit mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen dürfen sich zudem künftig nur noch maximal zehn Personen im öffentlichen Raum treffen. Sollten diese Maßnahmen den Anstieg nicht zum Stillstand bringen, wird dies auf bis zu fünf Personen oder die Angehörigen zweier Hausstände verringert.
Sperrstunde in der Gastronomie
Ebenfalls bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen soll eine Sperrstunde um 23 Uhr für die Gastronomie verhängt werden. Bars und Clubs sollen dann in der betroffenen Region wieder geschlossen werden.
"Es ist jetzt mit weniger als später mit wesentlich mehr Aufwand in den Griff zu bekommen", erklärt Söder. "Wir müssen den exponentiellen Anstieg stoppen - je schneller, desto besser", betont Merkel.
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.