Zentraler Anlaufpunkt der Stadtverwaltung
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Die Hilfsgüter sind mittlerweile im Kiewer Krankenhaus angekommen   | Foto: Stadt Ludwigshafen/ps
  • Die Hilfsgüter sind mittlerweile im Kiewer Krankenhaus angekommen
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Ludwigshafen. Die Stadtverwaltung Ludwigshafen bereitet sich mit Hochdruck auf die Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine vor. Wie viele kommen werden, kann man bisher noch nicht abschätzen.

Zentrale Anlaufstelle

Für diese Menschen gibt es seit Mittwoch, 9. März, am Standort der Verwaltung in der Jaegerstraße 1 einen zentralen Anlaufpunkt. Dort arbeiten Mitarbeiter*innen der Ausländerbehörde, die bei den Formalitäten unterstützen und Aufenthaltstitel ausstellen. Der Anlaufpunkt steht sowohl für Ukrainer*innen, die auf privatem Wege in die Stadt kommen und Unterstützung beantragen möchten, als auch für Menschen aus der Ukraine, die vom Land Rheinland-Pfalz der Stadt Ludwigshafen zugewiesen werden, zur Verfügung. „Die Menschen, die zu uns kommen, haben durch Russlands Angriffskrieg Furchtbares erlebt und erlitten. Vielfach sind noch Angehörige im Land, um die sie sich sorgen. Uns ist es daher wichtig, dass wir vor Ort einfach und möglichst unbürokratisch helfen und eine erste Orientierung geben können. Daher richten wir kurzfristig diese zentrale Anlaufstelle ein“, erklärt OB Jutta Steinruck.

Für diesen Anlaufpunkt als „Außenstelle“ der Ausländerbehörde steht eine neue E-Mail-Adresse zur Verfügung: Flüchtlinge aus der Ukraine können sich unter der E-Mail-Adresse aufenthaltsrecht-ukraine@ludwigshafen.de an die Ausländerbehörde wenden.

Die von der EU beschlossene Massenzustromrichtlinie führt dazu, dass für Flüchtlinge aus der Ukraine der Paragraf 24 Aufenthaltsgesetz (Aufenthalt zum vorübergehenden Schutz) greift.

Drei Gruppen an Ukraine-Flüchtlingen

Matthias Fuchs, Bereichsleiter der Ausländerbehörde, erläutert, dass es drei Gruppen an vertriebenen Menschen gibt, die nach Ludwigshafen kommen:

Flüchtlinge aus der Ukraine, die in Ludwigshafen bei Freunden oder Verwandten unterkommen, bis sich die Lage verbessert, können in der Jägerstraße einen Antrag auf Aufenthaltserlaubnis stellen.

Vertriebene Menschen, die in Rheinland-Pfalz Schutz suchen und keine Unterkunft haben, werden an die Erstaufnahmeeinrichtung (für Ludwigshafen: AfA Speyer) verwiesen.

Vertriebene Menschen, die auf der Durchreise sind, brauchen sich nicht registrieren.

Verteilung nach dem Königsteiner Schlüssel

Aktuell reisen täglich tausende Flüchtende nach Deutschland, zum Großteil nach Berlin. Diese Menschen werden nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Städte und Gemeinden verteilt. Dem Bundesland Rheinland-Pfalz werden circa fünf Prozent aller Geflüchteten zugeteilt, davon wird Ludwigshafen circa vier Prozent aufnehmen.

Unterkünfte

Die Stadt Ludwigshafen hat kurzfristig in ihren Asylunterkünften und angemieteten Wohnungen Kapazitäten für rund 200 Flüchtlinge. Der erste dieser Standorte ist bereits einsatzbereit. Weitere Kapazitäten können nach und nach bei Bedarf geschaffen werden. Der Stadt Ludwigshafen liegen zudem Angebote von Wohnungsbauunternehmen vor sowie rund 70 Angebote von Privatpersonen, die Menschen aus der Ukraine aufnehmen wollen. Diese Angebote werden aktuell gebündelt, ein Team der Stadtverwaltung kümmert sich um die Besichtigungen der Wohnungen.

Große Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung

„Ich bin überwältigt von der Hilfsbereitschaft der Ludwigshafener Bevölkerung. Wir wissen aktuell noch nicht, wie viele Asylunterkünfte und Wohnungen wir benötigen werden. Deshalb haben wir frühzeitig dazu aufgerufen, uns Wohnungen zu nennen, sodass bei Bedarf alles sehr schnell gehen kann“, sagt die OB. „Es erreichen uns zudem auch viele Anfragen von Menschen, die gerne ehrenamtlich helfen würden. Um Hilfsaktivitäten zu bündeln, schaffen wir hierfür gerade Strukturen“, ergänzt Sozialdezernentin Beate Steeg, unter deren Federführung sich der Koordinierungsstab der Stadtverwaltung regelmäßig trifft. Hier laufen alle Fäden zusammen – von der Unterbringung, über das Aufenthaltsrecht bis hin zu Fragen der Betreuung und pädagogischen und psychosozialen Beratung.

Da die Stadtverwaltung damit rechnet, dass zunächst hauptsächlich Mütter mit Kindern in Ludwigshafen ankommen werden, planen das Jugendamt und der Bereich Jugendförderung und Erziehungsberatung spezielle Betreuungsangebote für diese Zielgruppe. Sie sollen möglichst an den Asylstandorten vor Ort stattfinden und werden in Kooperation mit erfahrenen Trägern durchgeführt.

Hilfstransport in Ukraine angekommen

Der Hilfstransport mit medizinischem Material, der auf Initiative von Oberstleutnant Werner Parlow und OB Steinruck am Freitag, 4. März, in Richtung Ukraine aufbrach, hat am Sonntag, 6. März, die polnisch-ukrainische Grenze erreicht. Das Material wurde auf mehrere kleinere Transporter umgeladen und ist gut erhalten in einem Kiewer Krankenhaus angekommen.

Unterstützung mit Wohnraum

Wer die Stadt Ludwigshafen unterstützen möchte und kurzfristig eine Wohnung für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen kann, kann sich unter der Hotline 0621 504-7070 an die Stadtverwaltung wenden oder per E-Mail an asyl-ukraine@ludwigshafen.de. Die Hotline ist von 9 bis 17 Uhr besetzt. Die Verwaltung weist freundlich darauf hin, dass die genannte Mailadresse nur für Angebote aus und für das Stadtgebiet Ludwigshafen gedacht ist. Wer Angebote aus benachbarten Städten oder Gemeinden hat, wird höflich gebeten, sich an die jeweiligen Verwaltungen vor Ort zu wenden. Sachspenden werden von der Stadtverwaltung nicht gesammelt.

Spendenkonto

Weiterhin macht der Stadtvorstand auf ein Spendenkonto der Kinderhilfe Ukraine aus der Rhein-Neckar-Region aufmerksam. Wer Geld spenden möchte, kann unter dem Verwendungszweck „Ukraine – Hilfe in LU“ Überweisungen tätigen, das Spendenkonto findet sich online unter www.kinderhilfe-ukraine-rhein-neckar.de.

Infos und Hilfsmöglichkeiten hier. ps/bas

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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