BriMel unterwegs
Frühlings-Konzert des JSOM in der Christuskirche
Mannheim. Viel Fleiß haben die jugendlichen Musiker und Musikerinnen des JugendSinfonieOrchesterMannheim – kurz JSOM – ein Orchester der Musikschule Mannheim für dieses ereignisreiche Wochenende investiert. Am 2. Und 3. März sollte jeweils ein fulminantes Konzert in der Christuskirche in Mannheim geboten werden. Ich war am 2. März um 19 Uhr in dieser prachtvollen Kirche, die fast voll besetzt war. Alleine schon die vielen Verwandten des 75-köpfigen Orchesters und natürlich die „Klassiker“ wollten sich diesen Musikgenuss nicht entgehen lassen. Die Akustik für klassische Konzerte in diesem schönen Ambiente könnte nicht besser sein. Und das alles bei freiem Eintritt, lediglich um eine Spende für das Orchester am Schluss wurde gebeten.
Unter großem Applaus kamen mehr und mehr Musiker und Musikerinnen zu ihren Plätzen, was ein sehr schönes Bild bot. Die Begrüßung fand durch den smarten Dirigenten Jan-Paul Reinke statt. Er gab einen Überblick über das heutige Programm, wobei das Nachwuchsmusikgenie Fridolin Bosse als Dirigent und die Violinistin Nina Han ihr Können diesem großen Publikum vorstellen konnten. Für den Sommer sei eine kleine Bayreuthreise mit großem finanziellem Aufwand verbunden und deshalb wolle man die heutigen Spenden gerne hierfür verwenden. Auch der Leiter der Musikschule Mannheim Bjoern Strangmann kam zu Wort.
Jan-Paul Reinke überließ die Ouvertüre zur Oper „Hänsel und Gretel“ von Humperdinck seinem Schüler Fridolin Bosse während er selbst vom Rand aus die beiden Becken ein paar Mal einsetzte. Was für ein Talent da emporwächst! Dieses meisterliche Können wurde natürlich mit einem tosenden Applaus honoriert. Fridolin Bosse (geb. 2005) hat bereits im Alter von 5 Jahren Klavierunterricht bekommen und wechselte im Jahr 2021 zu Jan-Paul Reinke an die Musikschule Mannheim, wobei er auch als Dirigent unterrichtet wurde. Im Alter von sieben Jahren wurde er Mitglied im Kinderchor des Nationaltheaters Mannheim. Mit dem Chor wirkte er bei vielen Opern mit und hatte außerdem noch ganz viel in der Musikbranche gemacht. Seit 2021 ist er Mitglied im JugendSinfonieOrchester Mannheim und räumte mehrere Preise auf Bundesebene bei „Jugend musiziert“ ab. Ab dem Sommersemester 2024 wird er an der Musikhochschule Freiburg bei Professor Scott Sandmeier Dirigieren studieren.
Anschließend fand ein kleiner Orchesterwechsel statt für das Violinkonzert von Mendelssohn, e-Moll / op. 64, bei dem Nina Han mit ihrer Violine das Publikum absolut verzauberte. Sie entlockte ihrem Instrument liebliche Klänge, die man mit geschlossenen Augen genießen konnte und ins Träumen geraten ließ. Die Solistin Nina Han (geb. 2005) studiert an der Uni Mannheim und begann 2014 im zarten Alter von 8 Jahren mit dem Geigenunterricht bei Anne Erdmann-Schiegnitz an der Musikschule Mannheim. Seitdem hatte sie schon einige Auftritte bei verschiedenen Anlässen. Im Anschluss folgte erstmal eine wohlverdiente Pause.
Weiter ging es mit der ca. 45-minütigen Sinfonie No. 9, e-Moll / op. 95 „Aus der neuen Welt“ von Dvorak, die aus vier Sätzen bestand. Es ist das letzte und bekannteste sinfonische Werk Dvoraks und der absolute Höhepunkt der musikalischen Romantik, das während seines dreijährigen Amerika-Aufenthaltes entstand. Hier dirigierte der über die Mannheimer Grenzen hinaus bekannte dynamische Jan-Paul Reinke. Er lebte diese Sinfonie voll aus, dirigierte frei ohne Partitur und es machte schiere Freude ihm dabei zuzusehen. Er ist seit 2019 Künstlerischer Leiter der European Youth Orchestra Academy, die in Kooperation mit der Musikschule Mannheim stattfindet.
Nach den Standing Overations, Blumen für Jan-Paul Reinke und tosendem, nicht enden wollendem Applaus gab es noch einen Leckerbissen der besonderen Art, einen Chorgesang der Extraklasse unter der Leitung von Fridolin Bosse. Was für ein besonderer Abend, der noch lange in Erinnerung bleiben wird. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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