lesen.hören 2025: Mannheims Literaturfestival in der Alten Feuerwache
Mannheim. Vom 20. Februar bis zum 9. März (mit Zusatztermin am 10. Mai) steht die Alte Feuerwache Mannheim wieder ganz im Zeichen der Literatur. Im Rahmen des Festivals lesen.hören diskutieren und lesen Autoren und Künstler aus dem In- und Ausland bei insgesamt 15 Veranstaltungen. Sie präsentieren ihre neuesten Werke, darunter Romane, Sachbücher und Gedichtbände, und verhandeln wichtige Fragen unserer gesellschaftlichen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Bei der Eröffnung am Montag, 24. Februar, präsentieren Mely Kiyak und Max Uthoff „Hoffnungsliteratur zwischen den Kriegen“ – ganz im Sinne des in Mannheim gefeierten 100-jährigen Jubiläums der Neuen Sachlichkeit. Außerdem sprechen im Laufe des Festivals Hadija Haruna-Oelker, Aleida Assmann und Ronja von Wurmb-Seibel darüber, wie eine Gesellschaft der gemeinschaftlichen Gegenseitigkeit zu verwirklichen wäre. Kulturwissenschaftler Sebastian Köthe zeigt anhand von Kunstwerken der Gefangenen wie in einem extremen Raum wie Guantánamo Freundschaft, Selbstbestimmung und Würde bewahrt werden kann. Raoul Schrott wendet mit seinem „Atlas der Sternenhimmel“ den Blick gen Himmel – und das passenderweise im Mannheimer Planetarium. Und das Belgrader Literaturfestival „KROKODIL | Engaging words“ hat einen Abend für die Balkan-Literaturen zusammengestellt. Literarische Sogkraft beweist im Festivalprogramm zudem nicht nur Clemens Meyer mit seinem großen Roman »Die Projektoren«, sondern auch Nele Pollatschek, Dmitrij Kapitelman, Antje Rávik Strubel, Julia Schoch und viele mehr.
Erstmalig wird im Rahmen von lesen.hören gemeinsam mit dem Kulturparkett und dem Karlstorbahnhof das Leseformat Shared Reading angeboten. Am 28. Januar, 11. und 18. Februar können sich alle Interessierten um 18.30 Uhr in der café|bar der Alten Feuerwache treffen, um laut vorgelesenen Texten (zum Teil aus dem Festivalprogramm) zu lauschen und im Anschluss darüber zu sprechen. Vorkenntnisse oder Vorbereitung sind nicht erforderlich. Vier Veranstaltungen des Festivals werden von Dolmetschern für deutsche Gebärdensprache begleitet. Bei allen Veranstaltungen steht zudem ein Awareness-Team unterstützend zur Seite.
„Der Grundgedanke des Programms könnte mit Ilse Aichinger lauten: Lasst uns behutsam kämpfen. Nicht gegen, sondern für – für einen Blick des Wohlwollens, des Mitgefühls und der Güte. Gemeinsam mit unseren Gästen auf der Bühne möchten wir zeigen, dass dieser Blick möglich und notwendig ist.“, Insa Wilke, Programmleiterin lesen.hören.
„Lesen.hören steht für Austausch, Gemeinsinn und die Kraft der Literatur. Gerade in Zeiten wachsender Polarisierung und dem immer stärker werdenden Populismus ist der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und das Bewusstsein für Solidarität essenziell. Nur durch Mut zum offenen Dialog und gegenseitiges Zuhören können wir eine demokratische und inklusive Gesellschaft schaffen.“, Christian Handrich, Geschäftsführer Alte Feuerwache Mannheim gGmbH. red
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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