Nachjustiertes Sicherheitskonzept greift
Witterungsbedingt weniger Zuschauer bei Fastnachtsumzügen als er erwartet; verstärkte Jugendschutzkontrollen

Mannheim/Rhein-Neckar-Kreis. Obwohl keine Erkenntnisse über eine konkrete Gefahrenlage vorlagen, wurden die bewährten Sicherheitskonzepte des Polizeipräsidiums Mannheim hinsichtlich der Faschingsumzüge am letzten Tag der närrischen Zeit nach den schrecklichen Ereignissen in Nordhessen nachgeschärft. Sämtliche bereits in den Sicherheitsplanungen vorgesehenen Straßensperrungen im gesamten Zuständigkeitsbereich wurden einer nochmaligen Analyse unterzogen. Hauptzugangsrouten zu Umzügen und zur Straßenfastnacht wurden mit Schwerfahrzeugen, mit Unterstützung von Feuerwehren und Stadt- beziehungsweise Gemeindeverwaltungen abgesperrt. Seitenstraßen wurden insbesondere in Mannheim auf den Planken sowie entlang der Umzugsstrecken soweit nötig mit Sperren versehen oder von Bediensteten des Gemeindevollzugs oder Polizeibeamten schwerpunktmäßig bestreift.
Aufgrund der schlechten Witterung kamen zu den zehn Umzügen im gesamten Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mannheim lediglich rund 120.000 Zuschauer.
Während in Heidelberg rund 50.000 Feierwillige am Rande des Umzuges gezählt wurden, fanden sich in Schwetzingen etwa 30.000 Zuschauer ein.
Bei allen anderen Umzügen wurden folgende Zuschauerzahlen erhoben: Mannheim-Feudenheim: 10.000; Mannheim-Sandhofen: 4.000; Mannheim-Neckarau: 7.000; Brühl: 2.500; Eberbach: 3.000; Nußloch: 8.000; St. Leon-Rot: 2.000; Rettigheim: 2.000.
Über die Straßenfastnacht in Mannheim und Weinheim liegen noch keine verlässlichen zahlen vor.
Als absolut notwendig entpuppte sich das Konzept weitreichender Jugendschutzkontrollen, die neben dem Sicherheitskonzept den Schwerpunkt des Faschingseinsatzes darstellte. In der gesamten Region wurden viele Jugendliche hinsichtlich ihres Alkoholkonsums überprüft.
Unrühmliche „Spitzenreiter" waren in Eberbach ein zwölfjähriges Mädchen mit knapp 1,4 Promille und eine 16-Jährige mit 2,0 Promille, die zudem Widerstand leistete und einem Beamten in die Hand biss. Beide wurden in Klinik gebracht.
Darüber hinaus fiel am Rande des Umzuges eine mehrköpfige Jugendgruppe am Eingang der Fußgängerzone in Heidelberg durch provozierendes Verhalten auf, weshalb jedem Einzelnen einen Platzverweis erteilt werden musste. Über alle Einsatzorte hinweg wurden bis gegen 18 Uhr verschiedene Körperverletzungsdelikte zur Anzeige gebracht. Gesamteinsatzleiter, Polizeidirektor Klaus Pietsch, zeigte sich mit dem bisherigen Verlauf des Faschingseinsatzes am letzten der tollen Tage zufrieden. "Der hohe Personalaufwand hat sich aus meiner Sicht gelohnt. Das nachjustierte Sicherheitskonzept hat gegriffen. Die Menschen entlang der Umzugsstrecken waren sicher. Wie der weitere Abend verläuft, wird sich zeigen". (Polizeipräsidium Mannheim)

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