Sparkasse Rhein Neckar Nord spendet
10 000 Euro für heilpädagogisches Reiten
Mannheim. Zum neunten Mal darf sich Reiterpräsident Peter Hofmann über eine stattliche Zuwendung der Sparkasse Rhein Neckar Nord freuen. Wie im Jahr zuvor unterstützt das Kreditinstitut das heilpädagogische Angebot für Kinder und Jugendliche des Reiter-Vereins Mannheim mit 10.000 Euro. „Gemeinsam stellen wir uns mit großer Selbstverständlichkeit einer gesellschaftlichen Aufgabe, die nur mit gebündelten Kräften zu meistern ist. Es ist ein großes Glück, dass die Sparkasse an diesem Projekt nachhaltig festhält. Das gibt uns Planungssicherheit und eröffnet immer wieder Chancen für Menschen mit Handicap“, sagt Vereinspräsident Hofmann.
Integration und Inklusion
Bei der symbolischen Scheckübergabe macht Peter Hofmann auch deutlich, dass man das Angebot ohne die regelmäßige Unterstützung der Sparkasse in diesem Umfang wohl gar nicht mehr anbieten könne. Das Programm sei sehr kosten- und personalintensiv. „Die Beteiligung ist uns sehr wichtig, denn Integration und Inklusion sind nur möglich, wenn man etwas dafür tut und nicht nur darüber redet“, sagt Sparkassen-Vorstandsmitglied Thomas Kowalski.
Das heilpädagogische Reiten ist eine Rehabilitationsmaßnahme, bei der es darum geht Motorik, Wahrnehmung, Befindlichkeit, Verhalten und das Lernen zu stärken. Die Nähe zum Pferd unterstützt dabei nicht nur die Konzentrations- und Lernfähigkeit, sondern stärkt auch das Selbstwertgefühl der Kinder und Jugendlichen. Mit der ganzheitlichen Therapie werden Körper und Psyche gleichermaßen angesprochen. „Das ist eine Erfahrung, die gerade Kinder und Heranwachsende positiv stimuliert und die dadurch oft Wunder bewirkt“, sagt Peter Hofmann. Bei sehbehinderten Menschen trete oft eine Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Sinneswahrnehmungen ein. Und für Kinder, die das Sprechen verweigern, könne der Umgang mit Pferden sogar eine Öffnung der inneren Blockade herbeiführen.
Lebensfreude und Lebensmut
Bestätigt wird der Erfolg von Reiter-Vereinsmitglied Anna-Maria, deren 13-jähriger Bruder Johannes seit seiner Geburt an Trisomie 21 leidet: „Mit der Zeit kam dann auch starkes Rheuma hinzu. Ihm fiel sogar der Schritt über eine Bordsteinkante schwer“, sagt sie. Nachdem er regelmäßig am heilpädagogischen Reiten teilgenommen hat, verbesserten sich nicht nur die motorischen Fähigkeiten, auch machten sich Zugewinne an Konzentrationsfähigkeit und Selbstvertrauen bemerkbar: „Er hat sogar schon mehrfach am Maimarktturnier teilgenommen. Das Reiten gibt ihm viel Lebensfreude und Lebensmut – wir sind jeden Tag dankbar dafür.“ Mittlerweile führt Sonderpädagogikstudentin Anna-Maria auch selbst heilpädagogische Reitstunden mit ihrem Bruder durch und hilft im Reiter-Verein wo sie kann.
Ohne solchen Einsatz und Förderer geht es nicht, so Peter Hofmann: „Wir brauchen eine ganze Reihe von Helfern, die die Kinder und jungen Erwachsenen auf beiden Seiten des Pferdes flankieren.“ Auch für die aufwendig ausgewählten und trainierten Pferde sei die Maßnahme sehr anstrengend. Allein unter dem Gesichtspunkt des Ausbalancierens müssten die Tiere eine große körperliche Leistung erbringen. Weil sie dazu nicht über viele Jahre hinweg in der Lage seien, müsse man die Pferde regelmäßig austauschen.
Auswahl der Pferde kostenintensiv
Dabei ist gerade die Auswahl der Pferde kostenintensiv. Die Tiere müssen besonders einfühlsam und gelassen sein sowie eine spezielle Ausbildung durchlaufen. Denn ihre Reiter sind keine Profis, sondern Kinder mit Handicap. Gerade das ist ausschlaggebend für das Engagement der Sparkasse: „Wenn das Geld dazu beiträgt, dass die Kinder in ihrer körperlichen, geistigen und sprachlichen Entwicklung vorankommen, ist das eine wirklich gute Investition“, so Thomas Kowalski. Die langjährige Unterstützung der Sparkasse hat, laut Hofmann, einen erheblichen Teil dazu beigetragen, dass das Angebot des Reiter-Vereins kontinuierlich ausgebaut und vielen jungen Menschen geholfen werden konnte.
Die Sparkasse Rhein Neckar Nord unterstützt das heilpädagogische Reiten mit Erlösen aus dem PS-Sparen. Dabei kauft der Sparer Lose zu fünf Euro. Vier Euro werden angespart; einen Euro kostet die Teilnahme an der PS-Lotterie. Ein Viertel dieses Einsatzes, aus dem auch Gewinne bis zu 10.000 Euro für den Sparer resultieren können, spendet die Sparkasse für gemeinnützige Zwecke. Fast 100.000 Euro waren es allein im Jahr 2019. ps
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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