Bilder der Fotografin Lana Nova erzählen vom Ankommen und Bleiben in Mannheim
Von Christian Gaier
Mannheim. 20 Fotos von in Mannheim lebenden Menschen unterschiedlicher Herkunft umfasst die Ausstellung "Vielfalt in Bildern - Ode an die Kunst des gemeinsamen Lebens". In Kooperation mit der Caritas Mannheim und unterstützt von ihrer Assistentin Lilia Nakonechna hat die ukrainische Fotografin Lana Nova diese Menschen feinfühlig portraitiert. Nach einer ersten kurzen Ausstellung in der Emmauskirche in Schönau sollen die Bilder auch noch an anderen Orten in Mannheim zu sehen sein.
Mehmet Öztürk lebt in der dritten Generation in Deutschland, Olga Yaroschenko seit zehn Jahren, Balhar Singh Bahai seit 30 Jahren. In der Türkei, in Belarus und in Indien liegen die ethnischen Wurzeln dieser Menschen, die zusammen mit den anderen Mannheimerinnen und Mannheimerinnen, die Lana Nova fotografiert hat, die Vielfalt der Mannheimer Stadtgesellschaft zeigen. Wenn Sie über das Projekt und die Menschen spricht, die sie fotografiert hat, spürt man eine große emotionale Nähe zu den Portraitierten, denen es dadurch auch leicht gefallen ist, sich zu öffnen und etwas von ihren Gefühlen preiszugeben. "Bei den Touren durch die Straßen Mannheims haben wir viele Emotionen gespürt – Freude und Dankbarkeit durch Vertrauen, Interesse durch Kommunikation, Bewunderung durch die Schönheit der Menschen und ihrer Weltanschauungen, Trauer und Verständnis durch Ablehnung, denn der Respekt vor den Grenzen jedes Einzelnen ist uns sehr wichtig auch in diesem Projekt", schildert Lana Nova, die seit zwei Jahren in Deutschland lebt.
Entstanden sind auf diese Weise 20 Bilder, die ohne Worte unterschiedliche Geschichten über Persönlichkeit, Familie und Integration erzählen. "Auf den Fotos sehen wir verschiedene Personen, die ihr Leben mit Deutschland verbunden haben. Wir sehen diejenigen, die gerade angekommen sind, und diejenigen, deren Familien nicht mehr zur ersten Generation gehören, die hier lebt. Wir sehen, wie sie ihre Identität und Traditionen bewahren und sich gleichzeitig in die deutsche Gesellschaft integrieren. Wir sehen Schüler, Studenten, Freiwillige, Sportler, Freunde, Mütter und Väter, und Deutschland bietet ihnen allen Möglichkeiten. Möglichkeiten zum Lernen, Integrieren, Arbeiten. Die Möglichkeit, zusammen zu leben, Freiheit zu haben und glücklich zu sein", erklärt die Fotografin. "Deutschland ist ein Land, in dem Millionen Geschichten miteinander verflochten sind, und jede davon ist einzigartig und wichtig. Als Ukrainerin wurde ich erst vor zwei Jahren Teil dieses Mosaiks, als ich nach der russischen Invasion in meinem Heimatland in Deutschland Zuflucht fand. Auch meine Tochter, die achtjährige Heldin eines der Fotos, wurde Teil dieser Geschichten. Wir wollten in die ,Gegenwart' jedes Helden dieser Ausstellung eintauchen und uns gemeinsam seine Vergangenheit und Zukunft vorstellen", beschreibt Lana Nova ihr Anliegen.
Die Ausstellung ihrer Fotografien war Teil des Projekts "Schönau(er)leben 2024 – Wir leben Vielfalt", das von der Stadt Mannheim und durch das Bundesprogramm "Demokratie Leben!" vom Bundesamt für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird und zugleich eine gemeinsame Aktion des Quartierbüros und der Schönaugemeinde war. In diesem Jahr seien in Zusammenarbeit mit der Caritas Mannheim weitere Projekte geplant, die sich auch auf gesellschaftlich wichtige Themen beziehen, informiert die Fotografin.
Autor:Christian Gaier aus Mannheim |
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