NABU begrüßt das erste Wolfsrudel, seit mehr als 150 Jahren, im Land

Junge Wölfe in der Natur | Foto: NABU BW/Michael Hamann

NABU. Es ist eine freudige Botschaft mit historischer Tragweite: Wie heute bekannt wurde, gibt es Nachwuchs bei den Wölfen im Schwarzwald. Das erste Wolfsrudel seit mehr als 150 Jahren im Südwesten. Eine Wildkamera hatte heute vor einer Woche am Schluchsee eine Fähe mit Gesäuge, also aktiven Milchdrüsen, fotografiert. „Vor dem Hintergrund des dramatischen Artensterbens ist der Nachweis des ersten Wolfsrudels im Land ein besonderer Tag für den Naturschutz. Eine deutliche Mehrheit der Menschen im Land findet es gut, dass der Wolf in unsere Natur zurückkehrt. Dies zeigt eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag von NABU und WWF Deutschland von Ende April“, erklärt der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle.

Wölfen mit Respekt begegnen

Der NABU warnt angesichts der jungen Wolfsfamilie vor Panikmache: „Wir müssen uns in Baden-Württemberg erst wieder an die Präsenz von Wölfen in unserer Landschaft gewöhnen, da ist es normal, dass Fragen und Unsicherheiten aufkommen. Wölfe sind heimische Wildtiere, vor denen wir keine Angst haben müssen, denen wir aber mit Respekt begegnen sollten. Wer in Wolfsgebieten unterwegs ist, sollte stets ein paar Verhaltensregeln beachten: Bei Begegnungen Ruhe bewahren, und wie bei allen scheuen Wildtieren diese nicht bedrängen und ihnen eine Rückzugsmöglichkeit geben sowie sie keinesfalls füttern oder anlocken. Sollten die Tiere nicht von selbst das Weite suchen, kann lautes Rufen oder in die Hände klatschen sie vertreiben“, lauten die wichtigsten Tipps von NABU-Artenschutzreferentin Alexandra Ickes.

Herdenschutz für Weidetierhaltung

Damit Weidetierhalterinnen und -halter gut auf die Rückkehr der Wölfe vorbereitet sind, setzt sich der NABU seit vielen Jahren gemeinsam mit Partnern aus Landwirtschaft und Weidetierhaltung für wirkungsvollen Herdenschutz ein. Dass sich ein Wolfspaar ausgerechnet am Schluchsee niedergelassen hat, ist für den NABU keine Überraschung. Dort sind Herdenschutzhunde bereits seit fast zehn Jahren, genau seit 2014, auf dem Windberghof in Sankt Blasien im Einsatz. Sie wurden vom NABU finanziell gefördert und mit der Unterstützung von ehrenamtlichen Expertinnen und Experten des NABU ausgebildet.

Seit 2019 übernimmt das Umweltministerium in den etablierten Wolfsgebieten von Baden-Württemberg die Unterhaltskosten für zertifizierte Herdenschutzhunde. Auch spezielle Weidezäune und die Herdenschutzberatung werden vom Land finanziert. Gibt es dennoch Risse an Schafen, Ziegen oder Rindern, werden diese schnell und unbürokratisch ersetzt.

Der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle betont: „Uns ist bewusst, dass die Rückkehr der Wölfe für die Weidetierhaltung im Südschwarzwald eine Herausforderung und Belastung darstellt. Deshalb brauchen die Betriebe auch weiterhin finanzielle und fachliche Unterstützung. Ein Mindestmaß an Herdenschutz für Schafe, Ziegen und Rinder ist die Grundlage für ein funktionierendes Miteinander von Wolf und Weidetierhaltung“, fügt NABU-Landeschef Enssle hinzu. Ein Wolf, der die vereinbarten Herdenschutzmaßnahmen wiederholt überwindet, könne im Ernstfall aus der Population entnommen werden.red

Umfrage FCK

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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