Landesgesundheitsministerium ruft zu Influenza- und Corona-Impfungen auf
Baden-Württemberg. Die Grippe-Saison steht vor der Tür – und die Zahl der Atemwegsinfektionen, unter anderem auch die Corona-Infektionen, steigt derzeit wieder an. Ab dem 18. September stehen in Deutschland angepasste Impfstoffe gegen Influenza und Corona zur Verfügung. In der Regel können beide Impfungen am gleichen Termin verabreicht werden. Die Impfungen werden überwiegend in haus- und kinderärztlichen Praxen, aber auch in Apotheken angeboten, in Baden-Württemberg werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen.
„Wie wichtig Impfungen sind, haben uns besonders die letzten Jahre gezeigt. Das ist seit langem der erste Herbst, der nicht unter Pandemiebedingungen stattfindet. Wir waren alle froh, als im April die letzten Corona-Maßnahmen im Land ausgelaufen sind. Ein Grund dafür war, dass ein Großteil der Bevölkerung aufgrund von Impfungen und Infektionen gut vor einer schweren Corona-Erkrankung geschützt war. Das bedeutet aber nicht, dass es das Coronavirus nicht mehr gibt“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha in Stuttgart. „Gerade jetzt zu Beginn der Erkältungszeit ist es ganz besonders wichtig, einen ausreichenden Impfschutz sicherzustellen.“
Da der Immunschutz mit der Zeit wieder abnimmt und sich die Virus-Varianten beziehungsweise -Typen ändern, ruft das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) und der Apothekerschaft im Land die betroffenen Personen auf, den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zu folgen und den Impfschutz gegen Corona und Influenza auffrischen zu lassen, am besten gleich mit einer Kombi-Impfung.
Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Corona und Influenza derzeit für Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Das sind Personen ab 60 Jahren, Personen ab dem Alter von sechs Monaten mit relevanten Grundkrankheiten, Bewohner in Einrichtungen der Pflege. Darüber hinaus werden die Impfungen auch empfohlen für: medizinisches oder pflegerisches Personal mit direktem Kontakt zu Patienten beziehungsweise Bewohnern, Familienangehörige/enge Kontaktpersonen von Personen, die durch eine Impfung vermutlich keine schützende Immunantwort aufbauen können.
Schwangeren wird eine Influenza-Impfung ab dem zweiten Schwangerschafts-Drittel beziehungsweise bei Grunderkrankungen bereits ab dem ersten Drittel empfohlen. Der Abstand der Corona-Impfung zur letzten Impfung oder Infektion sollte mindestens zwölf Monate betragen.
„Die STIKO empfiehlt die Auffrischimpfung (Booster) gegen Corona sowie die Influenza-Impfung auch für vorerkrankte Kinder und Jugendliche. Es ist wichtig, dass auch diese gut geschützt sind. Das kann zu einer Entlastung des angespannten kinder- und jugendmedizinischen Bereichs im kommenden Winter beitragen“, so Lucha weiter. Dr. Doris Reinhardt, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVBW, ergänzte: „Die Auffrischimpfung gegen Corona ist bei diesen Personen zwölf Monate nach der letzten Infektion beziehungsweise Impfung empfohlen.“ Die Impfungen werden in der sogenannten Regelversorgung angeboten, also in den niedergelassenen Arztpraxen im Land. Für die Impfungen stehen den Patienten grundsätzlich alle haus- und kinderärztlichen Praxen zur Verfügung. Sollte eine Praxis selbst nicht impfen, so hat sie eine Kooperationspraxis, an die sie ihre Patienten vermittelt. Darüber hinaus bieten auch Facharztpraxen wie beispielsweise Frauenarzt- oder Lungenarzt-Praxen, die auch in der Vergangenheit Influenza- oder Corona-Impfungen angeboten haben, beide Impfungen an.
„Die Praxen der Haus- und Kinderärzte sind auf die Infektionssaison vorbereitet. Influenza- und Corona-Impfung können gemeinsam erfolgen. Wir können, wie in den Vorjahren auch, auf breiter Basis sowohl die Corona-Auffrischimpfung als auch die Influenza-Impfung anbieten. Die KVBW hat mit den Krankenkassen im Land eine Vereinbarung getroffen, sodass die Impfung von den Kassen übernommen wird. Bei Privatpatienten wird die Leistung hingegen privat abgerechnet, nur der Impfstoff nicht. Patienten sollen sich daher vertrauensvoll an ihren Haus- oder Kinderarzt oder auch ihren Facharzt wenden“, so Dr. Reinhardt weiter. Ergänzend zu den Angeboten in der Regelversorgung wird es auch in zahlreichen Apotheken die Möglichkeit geben, sich impfen zu lassen. Tatjana Zambo, Präsidentin des Landesapothekerverbands, sagte: „Auch viele Apotheken sind gerüstet. Sie bieten sowohl die Corona-Schutzimpfung, für die mittlerweile variantenangepasste Impfstoffe zur Verfügung stehen, als auch die Grippe-Schutzimpfung an. Alle impfenden Apothekerinnen und Apotheker haben dazu eine spezielle Fortbildung durchlaufen, um dieses besonders niederschwellig zu erreichende Angebot anzubieten.“
Um möglichst gesund durch die Atemwegsinfekt-Saison zu kommen, wird über 60-Jährigen darüber hinaus empfohlen, mit ihrem Arzt auch über weitere wichtige Schutzimpfungen wie beispielsweise die Pneumokokken-Impfung zu sprechen. red
Autor:Jessica Bader aus Mannheim |
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