Wandertipp bei Frankenstein: Zwei Burgen und ein mysteriöser Monolith
Frankenstein.Zwei romantische Burgruinen, eine Triftanlage aus dem 19. Jahrhundert und ein mysteriöser Monolith sind die spannenden Zutaten einer über dem Hochspeyerbach gelegenen Rundwanderung bei Frankenstein. Etwas Zeit und Kondition sollte man für diese Exkursion im Herzen des Pfälzerwalds allerdings mitbringen, denn immerhin gilt es, rund 15 Kilometer und 500 Höhenmeter zu überwinden.
Von Markus Pacher
Vielen Pfälzerwald-Fans gilt das von Frankenstein aus in südlicher Richtung abzweigende Leinbachtal als angenehme Sommerfrische und erholsames Ausflugsziel für die ganze Familie, ob zu Fuß oder mit dem Rad. Unsere Tour startet also recht gemütlich entlang des ehemals zur Holztrift genutzten und reich mit entsprechenden Infotafeln versehenen Leinbachs. Bald lockt die imposante Stauwehranlage Biedenbachwoog mit ihrem reichen Wasservorrat zur erfrischenden Rast.
Mysteriöser Monolith
Wir aber stürzen uns wagemutig in ein kleines Abenteuer. Der Abstecher vom Biedenbachwoog zu einem der mysteriösesten Orte der Pfalz ist in keinem Wanderführer erwähnt und auf keiner Karte verzeichnet und nimmt doch kaum eine halbe Stunde in Anspruch. Die Rede ist von jenem 240 Zentimeter hohen und 70 Tonnen schweren liegenden Steinblock, dessen Herkunft bis heute ungeklärt ist. Eine Laune der Natur oder ein von Menschenhand aufgestelltes, möglicherweise behauenes Monument? Ein Natur- oder ein Kulturdenkmal? Die Forschung ist sich uneinig. Wie man dahin gelangt? Vom Biedenbachwoog führt ein nicht zu übersehender breiter Forstweg rechts den Waldhang hinauf. Wir aber nehmen den links davon befindlichen, parallel verlaufenden kleinen Pfad. Nach wenigen hundert Metern Steilanstieg zweigt ein Weg links ab. Nach weiteren hundert Metern führt uns ein winziger Pfad erneut links ab in Sichtweite des einsamen, mitten im Steilhang und abseits des Weges befindlichen merkwürdigen Steingebildes. Aufgrund seiner Größe ist der Monolith schon von weitem sichtbar und eigentlich nicht zu verfehlen.
Uni-Villa-Wanderweg
Wieder zurück im Leinbachtal wandern wir tiefer ins Tal hinaus und stoßen nach einer Weile an die Abzweigung Uni-Villa-Wanderweg, einer 27,6 Kilometer langen, von der TU Kaiserslautern nach Diemerstein zur Villa Denis führenden Streckentour, deren Verlauf sich zu einem großen Teil mit unserer Rundwanderung deckt. Aber vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt - unser vom Leinbachtal abzweigender Weiterweg ist mit einem knackigen Anstieg zur Hochstraße (weiß-rote Markierung) verbunden. Oben angelangt geht's über den hohen Kopf und Schlossberg (Markierung „Armbanduhr“ - schwarzer Punkt mit weißem Hintergrund) in einem weiten Bogen zur hoch über Frankenstein liegenden gleichnamigen Burgruine.
Romantik pur rund um die Burgruine Frankenstein
Hier verweilen wir länger, denn die auf einem hochaufragenden Felsen liegende Burg mit ihrem mehrstöckigen ausgehöhlten Mauerwerk zählt zu den interessantesten Wehr- und Wohnanlagen der Pfalz. Das Ambiente ist an Romantik nicht zu übertreffen: Im warmen Glanz der untergehenden Sonne erinnert das grandiose Ensemble mit mittelalterlicher Burg und Schlossbergtunnel nebst der sich durch’s idyllische Tal schlängelnden Eisenbahnlinie fast ein wenig an eine Märklin-Landschaft.
Zum Abschluss noch eine Burg
Von der Burgruine stürzen wir uns zum Abschluss steil ins Tal hinunter und gelangen wieder zurück nach Frankenstein. Wer jetzt noch ein wenig Zeit und Kraft hat, dem sei ein Abstecher ins Diemersteiner Tal empfohlen, verbunden mit einem Besuch der Villa Denis und der Burgruine Diemerstein.
Einkehren
Keine Einkehrmöglichkeiten unterwegs, aber herrliche Picknickplätze (z. B. Biedenbachwoog, Burgruine Frankenstein)
Wegverlauf
Der Weg verknüpft die beiden über dem Hochspeyerbach gelegenen Burgruinen Frankenstein und Diemerstein über das Leinbachtal und einem Teilstück des Uni-Villa-Wanderwegs.
Parkplatz Eingang Leinbachtal bei Frankenstein - Leinbachtal - Biedenbachwoog - Abstecher zum Monolithen bei Frankenstein - Abzweigung Uni-Villa-Weg - über Hoher Kopf und Schlossberg zurück nach Frankenstein über Burgruine Frankenstein - von Frankenstein aus Abstecher zur Burgruine Diemerstein
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.