Die vernachlässigte Vorstadt

Offiziell heißt die Vorstadt ja Weststadt. Nur nennt sie kaum jemand so. Ich auch nicht! „Vorstadt“ bedeutet soviel wie „schlechtes Image. Weststadt dagegen klinkt etwas edler. Und wenn man durch die Vorstadt spaziert, scheint das schlechte Image dieses Viertel sehr berechtigt. Das betrifft sowohl der schlechte Zustand viele Häuser dieses Viertels, als auch die kaum vorhandene Ladenstruktur, und nicht zuletzt die Getto-artige Bewohner Mischung.

Ich bin in der Vorstadt aufgewachsen, und zwar in dem Bereich ab der ehemaligen Bäckerei Schlieper, bis zum Beginn der Seilerbahn, etwa beim früheren Kolonialwarengeschäft Czerny, also wo die Ludwigsstraße in die Talstraße mündet. In diesem Bereich herrscht teilweise ein verheerendes Straßenbild, das auch durch den Neubau der Talstraße 46 (alt mein Geburtshaus) nicht verschönert wird. Damit wurde eher das Gegenteil erreicht.

Wenn man die Talstraße links der Seilerbahn weiterläuft, bis zum Anwesen des damaligen Gasthauses „Zur Talpost“, stellt man fest, dass die Optik in diesem Bereich auch nicht freundlicher wirkt. Die Häuser dort wirken eher baufällig und schmutzig und ich bin mir nicht sicher, ob da noch überall menschenwürdiges Wohnen möglich ist! Auch der dort parallel verlaufende Speyerbach mit der Seilerbahn–Grünanlage, ändert nichts an diesem trostlosen Bild! Diese Anlage war früher bepflanzt und wurde von der Stadtgärtnerei gepflegt. Heute scheint dafür kein Geld mehr bereit zu stehen.

Es gibt viele Ecken in derVorstadt, wo eine Erneuerung bzw. Sanierung dringend geboten wäre. Und so lange da nichts geschieht, wird sich am Unterschichten - Image dieses Stadtviertels auch nichts verändern.

Autor:

Jürgen Hammann aus Neustadt/Weinstraße

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