Parkvilla im Herrenhof Mußbach
Kleinode der Kammermusik

Der Walliser Pianist Mathias Clausen.  | Foto: ps
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Mußbach. Auch im zweiten Konzert „BeziehungsWeisen II – Deutschland und Italien“ der vierteiligen Liederreihe in der Parkvilla des Herrenhofs am Sonntag, 27. Januar, 17 Uhr wird der Blick über die Grenzen Deutschlands hinaus gelenkt, dieses Mal nach Italien und lässt wieder außergewöhnliche Kleinode der Kammermusik erleben.

Der belgische Tenor Reinoud Van Mechelen und der Walliser Pianist Mathias Clausen haben sich für ihr Programm u.a. von Robert Schumann den Liederkreis Opus 39 und von Franz Liszt die Tre sonetti di Petrarca sowie Mélodies auf Texte von V. Hugo ausgesucht.
Mathias Clausen schreibt zum Programm: Das Werk Schumanns entspringt einem wahren Schaffensrausch. So berichtet Schumann seiner Verlobten Clara Todessehnsucht kommt in dem Zyklus unmissverständlich zum Ausdruck. Die Heimat, die schönen alten Zeiten, die Liebste, ja sogar Vater und Mutter sind tot und verloren. Der Zyklus gibt das romantische Bild einer dunklen, unendlichen und unüberwindbaren Nacht wider. Diese Vorahnungen von Selbstverlust und Tod verdeutlichen sich im zweiten Teil des Zyklus: das Leid des Einzelnen steht einer trügerischen Wirklichkeit gegenüber. Nach Schumanns eigener Aussage war der Zyklus sein “Romantischstes“ und offenbar bezog sich das nicht nur auf die idyllischen Bilder, sondern gerade auch auf die Erfahrungen von Einsamkeit und Verlust.
Ganz im Gegensatz zur Schumannschen Resignation stehen die Tre sonetti di Petrarca, welche als Ergebnis von Franz Liszt“s Italienaufenthalt gesehen werden können. Am Karfreitag 1327, erblickt Petrarca in der Kirche von Sainte-Claire d“Avignon eine Frau namens Laura und setzt in seiner Leidenschaft für sie ein Denkmal mit den 366 Gedichten seines Zyklus Il Canzoniere. Liszt vertonte die Tre Sonetti in mehreren Versionen, in ihrer ersten Fassung als Virtuose Arien für Tenor komponiert. Das erste Sonett mit dem Titel „Pace non trovo“ steckt voller Widersprüche zur Beschreibung verliebter Gefühlswallungen. Liszt verarbeitet diese Bildhaftigkeit, indem er mit einer aufgewühlten Abfolge seiner höchstentwickelten Harmonien beginnt, denen extreme Kontraste von opernhaft dramatischen Ausbrüchen und lyrischer Ekstase folgen. Zweimal erwartet Liszt vom Tenor, das Des über dem hohen C zu erreichen. In „Benedetto sia “l giorno“ beschwört Petrarca die mehrfache Segnung seiner ersten Begegnung mit Laura. Liszt wechselt von einer Tonart zur nächsten, von Segnung zu Segnung, in der ihm eigenen ruhelosen, innovativen Weise. „I“ vidi in terra angelici costumi“ erzählt von himmlischen Engeln auf Erden und erderschütternder Schönheit in der Gestalt von Laura, Dieses himmlische Lied mit seiner atemberaubenden harmonischen Verschiebung unmittelbar vor der Anrufung von „Liebe, Vernunft, Mut, Mitleid und Gram“ endet ruhig und ergeben. Die Begegnung Petrarca“s mit Laura wird auch von Victor Hugo in seinem Gedicht „Oh quand je dors“ zitiert und verbindet damit die Liebesschwüre des italienischen Dichters des 14. Jahrhunderts mit dem französischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und verbindet somit das heutige Konzert mit dem letzten Konzert der Reihe BeziehungsWeisen vom 17. Februar 2019, welches französische Mélodien aufnimmt.
Eintrittskarten:

Kartenreservierungen zu 15 Euro / ermäßigt 10 Euro sind bei der Papierschatulle in Mußbach erhältlich;
Die Konzertkasse ist am Veranstaltungstag ab 16.15 Uhr geöffnet.cd/ps

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Der Walliser Pianist Mathias Clausen.  | Foto: ps
Der belgische Tenor Reinoud Van Mechelen.   | Foto: ps
Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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