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Benefizkonzert „SPARK“ in Dreifaltigkeitskirche – ein Hochgenuss

SPARK, ein Ensemble, das man sich merken sollte | Foto: Klaus Venus
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  • SPARK, ein Ensemble, das man sich merken sollte
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Speyer: Am 16. Februar gab es in der Speyerer Dreifaltigkeitskirche einen Hochgenuss mit dem Ensemble „SPARK – die klassische Band“. Veranstalter war der Gemeindienst e.V. des Rotary Club Speyer, der sich immer für wohltätige Zwecke einsetzt. Der Erlös des Konzerts kommt dem Verein Frauenhaus Speyer e.V. zu Gute.

In der Ankündigung stand folgendes: Einen lebendigen Dialog zwischen Barock und Moderne will der Rotary Club Speyer in die Dreifaltigkeitskirche bringen. Für sein traditionelles Benefizkonzert hat der Serviceclub das Kammerensemble Spark gewonnen, die drei Ikonen der westlichen Musik zusammenführt: Johann Sebastian Bach als Urvater der klassischen Kunstmusik, Luciano Berio als prägender Komponist des 20. Jahrhunderts und die Beatles als Titanen der Popmusik. Mit ihrem Programm „Bach – Berio – Beatles – eine Hommage an musikalische Heroen“ wollen die fünf Musiker dem Publikum in der Dreifaltigkeitskirche Speyer neue Klänge und Szenerien erschließen.

Das mehrfach ausgezeichnete Kammerensemble Spark (Funke) ist auf den renommierten Bühnen und Festivals der Welt zuhause. Die fünfköpfige Formation ist für ihre mitreißende Live-Performance bekannt. Schon ihr Debütalbum „Downtown Illusions“ wurde 2010 in der „Musikwoche“ als „eine der größten Überraschungen des Jahres“ bezeichnet. Kern des Ensembles sind die beiden Flötisten Andrea Ritter und Daniel Koschitzki, die Spark 2007 gegründet haben. Im Jahre 2011 wurden sie mit dem „ECHO Klassik“ ausgezeichnet. Bei ihren Auftritten spielen sie bis zu 30 verschiedene Flöten, darunter auch Instrumente aus der Zeit der Renaissance. Ergänzt werden die Flöten durch die Instrumente eines klassischen Klaviertrios: Klavier (Christian Fritz), Violoncello (Victor Plumettaz) und Violine oder Viola (Stefan Balazsovics). „Kammermusik auf höchstem Niveau und am Puls der Zeit“, so die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ).

Man konnte froh sein, wenn man noch eine Eintrittskarte ergattern konnte, denn wenn Du denkst Du hast noch Zeit, mach Dich auf einen Ansturm bereit, wie am heutigen Abend. Bis über die Emporen unter der Kirchenkuppel drängten sich die Leute. Die Begrüßung übernahm der Präsident des Rotary-Clubs Oliver Kolb. Es sei heute das 25. Galakonzert, das heißt 25 Mal Musikerlebnis auf höchstem Niveau, 25 Mal ausverkauftes Haus, 25 Mal Menschen in der Not, Projekte und Vorhaben in der Stadt, der Region und international unterstützt und das mit bisher weit über 300.000 Euro! Es sei ein Herzensanliegen, den Erlös dieses Konzertabends an die wichtige Arbeit des Frauenhauses Speyer und in diesem Fall insbesondere für die pädagogische Beratung zu spenden. Der Verein „Frauenhaus Speyer e.V.“ ist seit 1987 Träger dieser Zufluchtsstätte für von Gewalt betroffene Frauen und Kinder. Oliver Kolb bedankte sich beim anwesenden Vorstand des Vereins von Herzen für die geleistete Arbeit, der der Rotary Club höchste Wertschätzung entgegenbringt. Des Weiteren bedankte er sich bei Frau Pfarrerin Gölzer, dass das Galakonzert erneut hier stattfinden dürfe – im schönsten Konzertsaal Speyers. Und da dies keine „One man Show“ sei, bedankte er sich natürlich bei seinen Rotary-Club-Freunden und -Freundinnen für die Vorbereitung, Organisation und Durchführung des heutigen Abends, was viel Zeit in Anspruch genommen hat. Seit vielen Jahren hält Thomas Grebner die Fäden zu diesen Galakonzerten in der Hand, dem ein besonderer Dank galt.

Für den musikalischen Konzertabend von „SPARK“, was übersetzt „Funke“ heißt, versprach er, dass der Funke überspringen würde und er sollte Recht behalten. Das Ensemble würde heute neue, ungeahnte Berührungspunkte aufzeigen und Genregrenzen überwinden. Die Formation hätte sich längst einen festen Platz an der Spitze der jungen kreativen Klassikszene erspielt. Fünf herausragende Solokünstler würden wir heute erleben, dabei stehe überraschenderweise die wandelbare Blockflöte im Mittelpunkt, die so ausdrucksstark und furios gespielt werde, wie man es sich kaum vorstellen kann. Mit einem kräftigen Applaus wurde diese Rede bedacht und das ganz in Schwarz gekleidete Ensemble auf der Bühne begrüßt. Die sympathische Moderation zwischen den Darbietungen übernahm Flötist Daniel Koschitzki. Er zeigte sich beeindruckt von der Location und der Atmosphäre und freue sich riesig, hier sein zu dürfen. Das Ensemble würde diese Aktion sehr gerne unterstützen. Den Auftakt des Konzertprogramms machten der Choral „Zion hört die Wächter singen“ von Johann Sebastian Bach und eine Komposition des Pianisten Christian Fritz mit Avantgarde Musik. Laut Google wird "Als Avantgarde [...] Musik bezeichnet, die sich so weit vom Mainstream entfernt, dass sie in ihrer Andersartigkeit als experimentell empfunden wird." Koschitzki beruhigte das Publikum vor Avantgarde-Musik keine Angst zu haben, die Musik und seine Ausführung vermittle einen Eindruck, was alles möglich sei. Cellist Victor Plumettaz beeindruckte bei einem Solopart mit seiner Fingerfertigkeit, er entlockte seinem Instrument atemberaubende Töne.

„Corrente“ aus der Suite für Flöte war ein spektakuläres Solostück für Andrea Ritter. Danach spielte Christian Fritz am Klavier mit „Neo Largo“ eine Hommage an Bach. Auch Daniel Koschitzki hatte mit seiner Blockflöte einen herausragenden Solopart und erklärte anschließend die Regeln beim Flöte spielen, aber diese Regel war beim nächsten Stück aufgehoben. Man hörte ein Gurren wie bei einer Taube und die Fingerkuppen flogen über die Flötenlöcher. Das Stück gewann an Tempo und Intensität, das Publikum stand teilweise schon vor Begeisterung und dann ging es in die wohlverdiente Pause.

Der Regen hatte leider noch nicht nachgelassen und dennoch strömte das Publikum nach draußen an den Getränkestand oder zur Toilette, die mit nur zwei Kabinen für Männlein und Weiblein definitiv zu wenig war und der Gang zur Sektbar aus Zeitgründen somit gestrichen werden musste. Mit einer winzig kleinen Flöte ging es um 20.30 Uhr mit frischer Energie und Spielfreude weiter. „Wasserklavier“ von Luciano Berio ist ein sehr ruhiges fließendes Stück und beim „d minor“ nach Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge hatte der Violoncellist Victor Plumettaz eine Spielpause. Das Stück „Michelle“ von John Lennon & Paul McCartney wurde umarrangiert, aber die Melodie war herauszuhören. Welch außergewöhnliche Töne man aus einer Flöte zaubern kann, zeigte Andrea Ritter in „Lucy in the sky with Diamonds“ arrangiert von Christian Fritz. Gegen Ende des Konzerts machte Moderator und Flötist Daniel Koschitzki auf den nächsten Auftritt des Ensembles am 26. Februar beim Badischen Staatstheater in Karlsruhe aufmerksam. Anschließend stellte er das Ensemble namentlich vor, ihn selbst stellte Cellist Plumettaz vor. „Help!“ von John Lennon & Paul McCartney gemixt mit „Bach-Elementen“ klang hervorragend, wobei das Publikum begeistert mitklatschte. Für diesen herrlichen Abend gab es vom Publikum Standing Ovations für das Ensemble, Oliver Kolb überreichte den Musiker*innen bunte Blumensträuße. Das Ensemble folgte dem Ruf nach einer Zugabe. Anschließend konnten CDs mit und ohne Autogramm erworben werden. Ich habe jetzt eine CD mit Autogrammen, denn das war Klassik vom Feinsten! Da sprühten die Funken! Und wenn nicht bereits vorher geschehen, ist der Funke am heutigen Abend bestimmt beim Publikum übergesprungen. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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