Vortrag von Felix Billeter
Emy Roeder und ihre Plastiken nach 1950
Speyer. Im Rahmen des Begleitprogramms der Sonderausstellung „Freundespaare der Moderne. Karl Schmidt-Rottluff – Emy Roeder – Hans Purrmann“ im Museum Purrmann Haus stellt Dr. Felix Billeter, Kunsthistoriker und Leiter des Hans Purrmann Archivs in München, am Donnerstag, 1. Februar, um 19 Uhr, die aus Würzburg stammende Bildhauerin Emy Roeder während eines Vortragsabends vor.
Schon in den 1920er Jahren zählte Emy Roeder (1890-1971) zu den wenigen bedeutenden Künstlerinnen in Berlin. Unterbrochen durch die Zeit des Nationalsozialismus, die sie im Exil in Florenz verbrachte, setzte sie ihre Karriere nach 1949 in Deutschland fort und wurde dabei vor allem von ihren Künstlerfreunden Hans Purrmann, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff unterstützt. Eine umfangreiche Korrespondenz zeugt davon.
Emy Roeder schuf in den 1950er und 1960er Jahren ein singuläres plastisches und zeichnerisches Werk in Gestalt von Bildnissen und gegenständlichen Plastiken von weiblichen Figuren, Akten und auch Tierdarstellungen, in der ein stilles und friedvolles Dasein zum Ausdruck kommt. Besonders berühmt wurden ihre ohne Auftrag gefertigten Bildnisse der drei Freunde, deren Anfang 1950 die
Büste Hans Purrmanns machte. Dieses Porträt forderte den Maler heraus, der darauf mit einer Reihe von Selbstbildnissen reagierte.
In der um 1955 mit den Köpfen der Brücke-Maler Heckel und Schmidt-Rottluff abgeschlossenen Trilogie stellte sie sich an die Spitze einer Renaissance der künstlerischen Bildnisplastik. Felix Billeter ist Autor des Beitrags „Fama und Memoria – Emy Roeder und die Bildnisplastik nach 1950“ im Katalog zur Sonderausstellung.
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