Ein Märchen aus Speyer
"Die goldene Brezel" gibt's bald gedruckt
Speyer. Die Geschichte von der goldenen Brezel beginnt nicht mit "Es war einmal", aber sie endet mit einem märchenhaften "Und wenn sie nicht gestorben sind..." Geschrieben hat sie der Speyerer Gymnasiast Leon Kegler vor etwa anderthalb Jahren. Eine magische Zahl sollte im Aufsatz vorkommen und ein magischer Spruch - so lautete der Auftrag seines damaligen Deutschlehrers.
Die Aufgabe hat der 13-Jährige perfekt umgesetzt - und ein Märchen geschrieben, das in Speyer spielt. Ohne zu viel verraten zu wollen: Es geht um ein Brüderpaar, um Hunger und Armut, um einen Wohltäter und um eine Zauber-Brezel. Im vergangenen Jahr hat der 13-Jährige seine Geschichte beim Frühschoppen am Brezelfest-Montag vorlesen dürfen.
""Ich stand ganz alleine da vorne und mir haben so die Hände gezittert, dass Uwe Wöhlert (Anm. d. Red.: der Vorsitzende des Verkehrsvereins Speyer) die Blätter mit der Geschichte halten musste, damit ich sie ablesen konnte", erinnert sich Leon daran, wie aufgeregt er in diesem Moment war. Dennoch zieht er ein positives Fazit: "Ich denke, die fanden's gut", sagt er bescheiden.
Stimmt, die Brezelfest-Organisatoren vom Verkehrsverein mochten die Geschichte sogar so gerne, dass sie in diesem Jahr zum Brezelfest als kleines Heftlein erscheinen wird. Gerade werden 3.500 Exemplare davon gedruckt. "Ich find's cool, dass man die dann richtig kaufen kann", freut sich Leon. Das Stück zu zwei Euro geht "Die goldene Brezel" am Brezelfest-Montag über den Ladentisch am Verkaufswagen des Verkehrsvereins. Leon wird selber vor Ort sein.
Allerdings werden dort nur 400 Exemplare verkauft; der Erlös kommt auf Wunsch von Leon dem Förderverein seiner Schule, dem Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, zugute. Der größere Teil der Druckwerke allerdings, der wird an die Speyerer Kindergärten und Grundschulen verschenkt, damit auch die Kinder dort das Märchen von der goldenen Brezel bald alle kennen.
Eigentlich hätte die Geschichte damals benotet werden sollen; wurde sie aber nie. "Die goldene Brezel" bald gedruckt als Büchlein in Händen halten zu können, macht Leon aber wohl froher als jede gute Note. Dennoch: Eine Karriere als Autor strebt der 13-Jährige eher nicht an, denn eigentlich schreibt er nur, wenn er muss. Zum Brezelfest allerdings, da geht er freiwillig. Am liebsten mit seinem kleinen Bruder. "Wir haben da immer Spaß", weiß Leon.
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