Abkühlen im Dom zu Speyer
Erfrischung in tausend Jahre alten Mauern
Speyer. Die größte romanische Kirche der Welt lockt mit angenehmer Kühle und 1.000 Jahren Weltgeschichte. Als Kathedrale und Unesco-Welterbe hat der Dom zu Speyer einiges zu bieten: von der Besichtigung mit Audioguide für Erwachsene und Kinder, dem Aufstieg auf die Aussichtsplattform, bis hin zum Patronatsfest und Konzerten der Dommusik – die Sommerferien sind die Gelegenheit den Dom für sich zu entdecken.
An heißen Sommertagen ist der Speyerer Dom der ideale Ort, um Körper und Geist zu erfrischen. Auch in ausdauernden Hitzeperioden klettert das Thermometer hier nicht über 30 Grad, den dicken Dommauern sei Dank. Insbesondere der Besuch der Krypta verschafft Abkühlung, denn in der Unterkirche ist es durchschnittlich noch einige Grad kälter als im Hauptschiff. Doch nicht nur zur körperlichen Erholung sei ein Besuch des Doms empfohlen. Die klare geometrische Gliederung Architektur und die Höhe der Gewölbe vermitteln ein Gefühl göttlicher Ordnung – Tiefentspannung garantiert. Und die fast tausend Jahre alten Mauern beherbergen auch ein gewaltiges Stück Geschichte: Durch die Krypta gelangt man heute zu den Gräbern der im Dom bestatteten Kaisern uns Königen.
Wem mehr nach Action und Bewegung zumute ist, der kann die rund 300 Stufen zur Aussichtsplattform erklimmen. Netter Nebeneffekt: In 60 Meter Höhe weht immer ein angenehmes Lüftchen. Einen herrlichen Blick über Speyer und Umgebung bekommt man auch noch mitgeliefert – und den passenden Hintergrund für ein spektakuläres Urlaubsfoto.
Erholung der spirituellen Art bietet ein Gottesdienst am Sonntag, 7. August, 20 Uhr. Unter der Überschrift „In Stille im Dom – Ruhe für die Seele“ sucht sich zunächst jeder in seinen eigenen Platz im Dom, um den Raum in Stille auf sich Wirken zu lassen. Anschließend findet sich die Gruppe zum gemeinsamen Abschluss mit Gebet und Segen zusammen.
Wer als Familie Speyer besucht sollte unbedingt auch den Dom mit auf seine "Bucketlist" nehmen. Für Erwachsene und für Kinder gibt es interessante und spannende Hörtouren mit dem Audioguide durch den Dom. Für Kinder gibt es zudem ein kleines Dom-Quiz, bei dessen erfolgreicher Bewältigung Lob und ein Lolli winken. So wird der mutmaßlich langweilige Kirchenbesuch zur spannenden Entdeckungsreise.
Gruppen haben die Möglichkeit vorab eine Führung zu buchen. In Begleitung eines kundigen Führers lernt man den Dom noch besser kennen. Samstags um 11 Uhr gibt es für Einzelbesucher das Angebot einer öffentlichen Führung. Ab dem 5. August bieten Studenten der ökumenischen Organisation ARC spontan persönliche Führungen für kleine Gruppen an. Die jungen Leute kommen aus verschiedenen europäischen Ländern und erzählen in ihrer Landessprache vom Dom. In diesem Jahr ist auch eine junge Frau aus der Ukraine bei dem Projekt dabei.
Internationaler Orgelzyklus am Dom
Tschechische und slowakische Orgelmusik erklingt am Samstag, 13. August, 19.30 Uhr, in der Konzertreihe des Internationalen Orgelzyklus im Dom zu Speyer. Der slowakische Organist Stanislav Šurin wird an beiden Orgeln – im Chor und auf der Empore – zu erleben sein. Das Programm verspricht musikalische Besonderheiten und teilweise ungewohnte Höreindrücke durch Werke, die überwiegend im 20. und 21. Jahrhundert entstanden sind. Zu diesem Konzert gibt es eine Stunde vorher unter dem Titel „Praeludium“ eine Einführung auf dem Chorpodest im Königschor.
Im August häufen sich die Heiligenfeste am Dom. Höhepunkt ist das Fest Mariä Himmelfahrt am 15. August. Dann wird das Patrozinium und Hauptwallfahrtsfest des Speyerer Doms begangen. Ein Pontifikalamt um 10 Uhr, eine Pontifikalvesper um 16.30 Uhr und eine abendliche Andacht mit Lichterprozession ab 20.30 Uhr laden zum Mitfeiern ein.
Das barrierefreie Portal im Nordosten ist dem heiligen Benno von Osnabrück geweiht. Unter Heinrich IV. gestaltete er den Dom so um, wie man ihn heute kennt. Auf der Nordseite findet sich das Bernhard-Portal, das den heiligen Bernhard von Clairvaux vor dem Gnadenbild der Mutter Gottes zeigt. Am 20. August ist sein Festtag. Die sehenswerten Fresken von Johann Baptist Schraudolph im Mittelschiff und im Kaisersaal zeigen Szenen aus dem Leben der heiligen Jungfrau Maria, des heiligen Papstes Stephan und Bernhard von Clairvaux. Bernhard und Benno sind zudem in Szenen auf der Innenseite des Hauptportals verewigt.
Auch die Gedenktage von zwei heiligen Frauen werden im August gefeiert: die heilige Afra am 7. August und die heilige Edith Stein am 9. August. Edith Stein wurde im Dom gefirmt, betete und beichtete hier. Später als Philosophin und Nonne tätig, starb sie als Märtyrerin in Ausschwitz. An sie erinnern eine Reliquie und Gedenktafeln in der Doppelkapelle. Papst Johannes Paul II., der Edith Stein zuerst selig und dann heilig sprach, ernannte sie zur Mitpatronin Europas. Die heilige Afra war eine frühchristliche Märtyrerin, ihr ist die Kapelle auf der Nordseite geweiht.
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