Vor-Tour der Hoffung
Es muss nicht immer die große Aktion sein, um zu helfen
Speyer. „Freude schenken und nachhaltig spenden“, das ist die Motivation der Benefiz-Radtour Vor-Tour der Hoffnung, die in ihrem 26. Jahr erstmals auch in Speyer Halt macht. Die Radlerinnen und Radler sammeln auf ihrer Radtour für krebskranke und hilfebedürftige Kinder.
Immer noch stirbt eines von fünf Kindern mit einer bösartigen Erkrankung wie zum Beispiel Lymphdrüsenkrebs, Leukämie oder Hirntumor. Die Begründer der Benefizaktion Tour der Hoffnung wollen mit ihrem Engagement einen Beitrag dazu leisten, dass diese Krankheiten ihrer Schrecken verlieren, einfach indem die Heilung zur Regel wird und der Tod die absolute Ausnahme bleibt. Weil die staatliche Finanzierung alleine dafür nicht ausreicht, "erstrampeln" die Radfahrer Jahr für Jahr Spenden für neue Behandlungskonzepte, für die pflegerische und psychosoziale Betreuung krebskranker Kinder und für die Unterstützung hilfsbedürftiger, notleidender Kinder. Das Ziel: Jedem Kind soll eine "normale" Lebensperspektive ermöglicht werden. Seit 1983 treten die Benefiz-Radler zu diesem Zweck kräftig in die Pedale.
1996 kam dann die Vor-Tour der Hoffnung dazu: Jürgen Grünwald, damals Verkehrsdirektor der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, hatte die Idee, mit dem Rennrad zur Tour der Hoffnung nach Gießen zu fahren, unterwegs bereits Spenden zu sammeln und dort gleich einen ansehnlichen Startscheck zu überreichen. Gemeinsam mit seinem Freund Gregor Waldorf fuhr er durch Rheinland-Pfalz - der Tour entgegen. Seitdem wurde jedes Jahr eine Vor-Tour organisiert. Aus den beiden Radlern sind inzwischen 130 bis 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer geworden. In dieser Zeit sind annähernd 6,5 Millionen Euro zusammengekommen. Das Geld floss in Kinderkliniken, Elterninitiativen, Fördervereine und Stiftungen.
Die Vor-Tour der Hoffnung lebt vom Einfallsreichtum und vom Engagement derer, die sich am Rande der Strecke und in den Etappenzielorten für die gute Sache engagieren: Vereine veranstalten Sammlungen, Belegschaften tun sich zusammen, um für die krebskranken Kinder zu spenden. Es muss nicht immer die große Aktion sein, um zu helfen.
Nur eine Stunde dauert der Stopp, den die Vor-Tour der Hoffnung-Teilnehmenden am Freitag, 21. Juli, gegen 11.20 Uhr im Speyerer Domgarten einlegen. Speyer will diesen Stopp mit einem kleinen Fest unterstützen und bis dahin in der ganzen Stadt Spenden für krebskranke und hilfebedürftige Kinder sammeln. Dafür will die Stadtverwaltung gezielt Kitas, Schule, Vereine und Unternehmen ansprechen. Die Spenden kommen zu hundert Prozent den Kindern zugute, denn alle Verwaltungs- und Organisationskosten der Vor-Tour tragen die beteiligten Radlerinnen und Radler in vollem Umfang selbst.
„Wir freuen uns sehr, dass die Benefiz-Radtour in diesem Jahr in der Vorderpfalz stattfindet und auch in unserer Stadt Station machen wird", so Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler. Es sei für sie selbstverständlich, die von Jürgen Grünwald ins Leben gerufene Radtour für den guten Zweck zu unterstützen. „Speyer ist eine offene und vor allem hilfsbereite Stadt. Das wollen wir einmal mehr unter Beweis stellen und der Vor-Tour der Hoffnung einen gebührenden Empfang bereiten“, unterstreicht die Stadtchefin.
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