Pastoral- und Priesterseminar St. German
Gemischtes Doppel an der Spitze
Speyer. Die Religionspädagogin Tatjana Blumenstein und Domkapitular Franz Vogelgesang werden künftig als erste Doppelspitze das Pastoral- und Priesterseminar St. German in Speyer leiten. Beide wurden von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Ostersonntag, 9. April, in ihr neues Amt berufen.
Domkapitular Vogelgesang tritt als Regens die Nachfolge von Markus Magin an, der das Amt seit seiner Ernennung zum Generalvikar im Mai 2022 zusätzlich weitergeführt hatte. Vogelgesang wird für die Ausbildung und Begleitung von Priestern und Diakonen zuständig sein. Tatjana Blumenstein, die bisher schon als Dozentin für Religionspädagogik am Seminar tätig war, wird die Verantwortung für Ausbildung und Begleitung von Pastoral- und Gemeindereferentinnen und –referenten tragen. Beide werden gemeinsam das Pastoral - und Priesterseminar leiten und sich die anfallenden Aufgaben teilen. Durch die Strukturänderung werden die bisher in Teilzeit organisierten drei Ausbildungsleitungen für Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und –referenten zu einer Stelle zusammengefasst.
Mit der Einrichtung der neuen Doppelspitze für das Pastoral- und Priesterseminar trägt die Bistumsleitung einem Votum der Diözesanversammlung Rechnung, die im Frühjahr 2022 dafür plädiert hatte, dort zur Förderung von Frauen in Leitungspositionen eine paritätisch besetzte Doppelspitze einzusetzen.
Tatjana Blumenstein stammt aus Friedberg (Hessen). Sie studierte an der Universität Gießen katholische Theologie für das Lehramt mit den Nebenfächern Deutsch und Sozialkunde. Das Referendariat absolvierte sie in Kusel. Seither ist sie an verschiedenen Schulen in Ludwigshafen und Speyer tätig. 1998 bis 2005 war sie Fachleiterin für katholische Religion am staatlichen Studienseminar in Rohrbach bei Landau. Seit 2005 arbeitet die 53-Jährige als Dozentin für Religionspädagogik am Pastoral- und Priesterseminar. Die dreifache Mutter lebt mit ihrer Familie in Limburgerhof.
„Bisher habe ich die zukünftigen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erst im Seminar kennengelernt, jetzt darf ich sie schon während des Studiums begleiten – das ist für mich eine sehr spannende neue Aufgabe“, sagt Blumenstein. „Als Team haben wir immer wieder das Ausbildungskonzept überarbeitet, um die veränderten Anforderungen in der Pastoral aufzunehmen. Ich freue mich, in meiner neuen Funktion noch umfassender zuzuhören, zu begleiten und gemeinsam mit Regens Vogelgesang die Zukunft des Seminars weiter zu gestalten.“
Domkapitular Vogelgesang kommt aus dem saarländischen Teil des Bistums Speyer. Er wuchs in Eschringen auf, hat in Saarbrücken sein Abitur gemacht und studierte danach Theologie in Eichstätt und in Rom. Der 61-Jährige war nach seiner Priesterweihe im Juni 1989 als Seelsorger in verschiedenen Pfarreien in der Saarpfalz, in Speyer und Ludwigshafen tätig. Im Januar 2009 wurde er zum Domkapitular ernannt und übernahm die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge. Seit September 2019 ist er zudem stellvertretender Generalvikar. „In schwierigen Zeiten der Kirche auch in unserem Bistum will ich die neue Leitungsaufgabe beherzt mit Frau Blumenstein angehen und freue mich auf die Zusammenarbeit. Ich bringe gerne die Erfahrungen aus meiner bisherigen Tätigkeit ein und vertraue darauf, dass unser Weg mit all seinen Herausforderungen von Gottes Geist inspiriert und getragen wird“, blickt Vogelgesang auf die neue Aufgabe.
Das Pastoral- und Priesterseminar St. German dient als Ausbildungsinstitut aller pastoralen Berufsgruppen, also der künftigen Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen und –referenten, vor allem für die pastoralpraktische Ausbildung nach der Studienphase. Ein weiterer Schwerpunkt des modernen Tagungshauses ist die Fortbildung und geistliche Begleitung aller Berufsgruppen im pastoralen Dienst (Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferentinnen/-referenten). Auch viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Pfarreien des Bistums kommen in das Seminar, um geistliche, theologische und pastorale Ausbildungskurse zu absolvieren.
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