„50 Jahre Kindertagespflege“
Info-Stand von Pro Kindertagespflege e.V.
Seit 50 Jahren gibt es die Kindertagespflege in Deutschland. Das ist ein Anlass für den Verein Pro Kindertagespflege Speyer e.V. sich mit einem Infostand auf der Maximilianstraße in Speyer zu präsentieren. Der Verein ist 2016 aus dem Zusammenschluss von aktiven Kindertagespflegepersonen, auch als Tagesmutter/Tagesvater bekannt, in Speyer entstanden und wächst seither stetig auch über die Grenzen Speyers hinaus. Die Mitglieder haben es sich zur Aufgabe gemacht, über die Arbeit und ihre Rahmenbedingungen zu informieren. Sie möchten diese Betreuungsform bekannter machen und öffentlich vertreten.
Die Kindertagespflege ist eine alternative Betreuungsform zu Krippe und Kita für Kinder unter 3 Jahren. Ebenso ist sie ein ergänzendes Betreuungsangebot, neben Kita und Hort, für Kinder bis 14 Jahre. Gesetzlich ist die Gleichwertigkeit beider Betreuungsangebote im SGB VIII verankert, beide haben den gleichen Auftrag zur frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung.
Um Kinder in der Kindertagespflege betreuen zu dürfen, ist eine Pflegeerlaubnis des Jugendamtes nötig.
Die Voraussetzung dafür ist der erfolgreiche Abschluss eines Qualifizierungskurses sowie jährliche Fort-und Weiterbildungen und die persönliche Eignung. Besonders zeichnet sich die Kindertagespflege durch die kleinen Gruppen (max. 5 Kinder) und die familiennahe Betreuung aus. Dadurch ist eine sehr individuell ausgerichtete, bedürfnisorientierte Betreuung möglich. Aus pädagogischer Sicht ist die Betreuung in der Kleingruppe für die Entwicklung für Kinder unter 3 Jahren ideal. Die Kindertagespflegeperson ist eine feste, verlässliche Bezugsperson, die den Kindern Sicherheit und Orientierung bietet. Daneben wird von den Eltern besonders die Möglichkeit geschätzt, sich die Kindertagespflegeperson aussuchen zu können. Ebenso hilfreich sind die flexiblen Betreuungszeiten, die ihnen die Organisation ihres Alltags erleichtern.
Der Verein tritt dafür ein, dass die Kindertagespflege als gleichwertiges Betreuungsangebot für die unter 3jährigen wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Diese zweite Betreuungssäule mit dem gleichen Bildungsauftrag, sollte so etabliert sein, dass sie gleichrangig neben den Kitas in der Bedarfsplanung aufgeführt wird. Die Betreuung für die über 2jährigen sollte generell in beiden Betreuungsformen kostengleich sein, damit die Eltern ein echtes Wunsch- und Wahlrecht haben.
Da die Politik keine klaren Regelungen zur Finanzierung der Kindertagespflege entwickelt hat, kämpft der Verein für eine leistungsgerechte Vergütung und für eine Etablierung eines Vertretungssystems, das zum Beispiel auch die Fortzahlung der Geldleistung im Krankheitsfall beinhaltet. Denn nur so können Kindertagespflegepersonen gehalten oder neu gewonnen werden, was für die heutige Situation in der Kinderbetreuung essentiell ist.
Autor:Angelika Schreiweis-Brezinova aus Schifferstadt |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.