Sperrung in Speyer
Lange Rückstaus und zäh fließender Verkehr befürchtet
Speyer. Aufgrund des Ausbaus der Schifferstadter Straße muss diese zwischen dem Kreisel am Mitfahrerparkplatz und der Kreuzung am Wartturm ab Montag, 24. Juli, bis voraussichtlich Mitte September für alle Verkehrsarten voll gesperrt werden. Die Märkte Rewe Kai Köhler und Thomas Philipps bleiben über die Zufahrt der Spaldinger Straße und das Autohaus Cuntz über die Zufahrt in der Landwehrstraße erreichbar.
Konkret werden die Fahrbahn zwischen der Zufahrt zu den Märkten und dem Wartturm saniert und die Zufahrt radverkehrsgerecht und barrierefrei umgestaltet. Zudem wird der Geh- und Radweg saniert und als erstes Teilstück der Pendler-Radroute „Schifferstadt - Wörth“ verbreitert. Im Zuge dessen erneuern die Stadtwerke Speyer die Straßenbeleuchtung. Eine halbseitige Sperrung wurde geprüft, allerdings können die Arbeiten aus Gründen des Arbeitsschutzes und aufgrund von verfahrenstechnischen Belangen leider nur unter Vollsperrung erfolgen.
Für den Kfz-Verkehr wird eine kleinräumige Umleitung über Siemensstraße - Brunckstraße - Landwehrstraße (und umgekehrt) eingerichtet. Alternative großräumige Umleitungen über die Iggelheimer Straße und Waldseer Straße wurden geprüft, jedoch aus folgenden Gründen verworfen: Eine großräumige Umleitung mit Vorwegweisern ist insbesondere von der B9 kommend für Nicht-Ortskundige schwer nachvollziehbar. Dagegen ist die gewählte kleinräumige Umleitung sehr gut zu begreifen. Des Weiteren wurden Ausweichverkehre über den Rinkenbergerhof befürchtet, dessen Infrastruktur hierfür nicht ausgelegt ist. Außerdem hatten die Anwohner der Waldseer Straße bereits im Frühjahr unter baustellenbedingten Beeinträchtigungen zu leiden.
Für den Fuß- und Radverkehr ist ebenfalls eine kleinräumige Umleitung über Eibenweg - Kastanienweg - Spaldinger Straße (und umgekehrt) vorgesehen. In der Landwehrstraße ist zu Hauptverkehrszeiten mit zäh fließendem Verkehr zu rechnen. Weiterhin muss insbesondere an den Ampelkreuzungen Brunckstraße und am Wartturm von längeren Rückstaus ausgegangen werden. Aufgrund dessen werden Verkehrsteilnehmende gebeten, etwas mehr Zeit einzuplanen oder nach Möglichkeit zu Fuß zu gehen, Rad zu fahren oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Die Anwohnenden und Gewerbetreibenden des betroffenen Gebiets entlang von Landwehr-, Brunck- und Draisstraße waren am 4. Juli von der Stadtverwaltung zu einem Ortstermin geladen. Mit den etwa 30 anwesenden Personen wurden Maßnahmen zur Minderung der Verkehrsbeeinträchtigungen diskutiert. Als Ergebnis wird an der Ampelanlage am Wartturm während der Vollsperrung der Schifferstadter Straße ein neues Signalprogramm laufen, so dass Fahrstreifen mit Bezug zur Schifferstadter Straße nicht unnötig Grün angezeigt bekommen. Weiterhin werden Geschwindigkeitsdisplays eingesetzt. Seitens der Polizeiinspektion Speyer sind insbesondere in der Landwehr- und Brunckstraße Geschwindigkeitskontrollen geplant.
Bei den vorangegangenen kurzzeitigen Vollsperrungen der Schifferstadter Straße aufgrund der Kampfmittelsondierung hatten sich große Probleme mit Ausweichverkehren durch die Draisstraße ergeben. Daher wird eine Durchfahrt durch das Wohngebiet unterbunden, indem entlang der Landwehrstraße die Einmündungen Draisstraße und Benzstraße abgesperrt werden. Anliegenden ist die Zufahrt in dieses Gebiet weiterhin über die Einmündungen entlang der Siemens- und Brunckstraße möglich.
Die Andienung der Baustelle erfolgt über den Kreisel am P+R-Parkplatz. Um den Verkehrsfluss im Kreisel aufrechtzuerhalten, werden die Absperrungen gegenüber der Kreisfahrbahn um einige Meter abgesetzt, sodass jeweils eine Aufstellfläche für ein- beziehungsweise ausfahrende Baustellenfahrzeuge zum Öffnen beziehungsweise Schließen der Absperrungen gegeben ist. Die Stadt Speyer bittet die Verkehrsteilnehmenden hier um besondere Beachtung der Beschilderung, die eine Einfahrt in die Schifferstadter Straße für Unbefugte untersagt.
Da der Bereich um den Wartturm gemäß historisch-genetischer Erkundung gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bombardiert wurde, besteht ein erhöhtes Potenzial für eine Kampfmittelbelastung. Ende März fand bereits eine Sondierung des Baufelds statt. Nach deren Auswertung bestanden 52 Verdachtspunkte, die auch keinen bekannten Leitungen zugeordnet werden konnten. Diese Verdachtspunkte wurden Ende Mai mittels eines ergänzenden Verfahrens detektiert.
Demnach liegen nun noch 13 über das Baufeld verteilte Verdachtspunkte in etwa einem halben bis anderthalb Metern Tiefe vor. Diese werden voraussichtlich ab Dienstag, 25. Juli, nacheinander freigelegt und identifiziert. Die Stadtverwaltung Speyer kündigt an, die Bevölkerung im Falle eines Kampfmittelfundes umgehend zu informieren. Und weist darauf hin, dass bei einem etwaigen Kampfmittelfund die Zuständigkeit an den Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz übergeht.
Unter anderem aufgrund der noch ausstehenden Kampfmittelfreiheit, möglicherweise ungünstiger Witterung im Spätsommer und der allgemein hohen Auslastung der Baubranche bestehen hinsichtlich des Bauendes noch Unsicherheiten. Gegenwärtig geht die Stadt davon aus, dass die Bauarbeiten sowie die Vollsperrung zirka acht Wochen dauern und demnach voraussichtlich Mitte September beendet sein werden.
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