"One Billion Rising" in Speyer
Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Speyer. Genitalverstümmelung, Misshandlung in der Partnerschaft, Zwangsprostitution - die Gewalt gegen Frauen hat viele Facetten und ist in jedem Land der Erde anzutreffen. Um auf die Problematik der Geschlechterungleichheit aufmerksam zu machen, gibt es die Bewegung "One Billion Rising". Am Freitag, 14. Februar, tanzten wieder weltweit Menschen, um ein Zeichen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen zu setzen. Die Aktion fand 2020 zum achten Mal statt.
Und am Valentinstag wurde auch in Speyer auf dem Geschirrplätzel getanzt. An der Veranstaltung nahmen, so die Angaben der Polizei, geschätzt 250 Personen teil, die gemeinsam tanzend ein Zeichen für das Recht auf Respekt und auf ein Leben ohne Gewalt setzten. Vorab gab es einige Termine, an denen die Choreographie einstudiert werden konnte. Auch online Tutorials wurden verwendet, um die Tanzschritte zu dem Lied "We are rising" von Taína Asili.
Das Event in Speyer wurde organisiert von der Fraueninitiativgruppe OBR organisiert in Zusammenarbeit mit der Speyerer Freiwilligenagentur, dem Frauenhaus Speyer, der Gleichstellungsstelle der Stadt Speyer, der Gleichstellungsstelle der Evangelischen Landeskirche Pfalz, der Gleichstellungsstelle des Bistums Speyer und der Volkshochschule Speyer.
Allein im Jahr 2019 wurden laut Zählungen von Prof. Dr. Kristina Wolff 176 Frauen getötet, nur weil sie Frauen sind.“, sagt die Organiation "Terre des Femmes". „Trotz des Inkrafttretens der Istanbul-Konvention, die Gewalt gegen Frauen bekämpfen soll, werden die bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung dem gravierenden Missstand in Deutschland bei weitem nicht gerecht.“
Denn Gewalt in der Partnerschaft ist für viele Frauen in Deutschland bittere Realität. Die Ende 2019 erschienene Bundeskriminalstatistik zu Partnerschaftsgewalt belegt: Jeden zweiten bis dritten Tag tötet statistisch gesehen ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin. Dabei zieht sich Gewalt in der Partnerschaft durch alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten.
Nachbarn, Väter, Brüder, Söhne, Vorgesetzte, Lehrer, Kollegen, Priester - die Gewalt gegen Frauen kommt meist aus dem engen Umfeld der Opfer und ist kein Phänomen anderer Kontinente. Der Zulauf in den Frauenhäusern der Region ist nur ein Indiz dafür, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch in unserer direkten Nachbarschaft ein alltägliches Problem ist.
Deshalb sagte auch Speyer am 14. Februar "Break the Chain" - "Zerbreche die Kette" und "Schau nicht weg", denn die Dunkelziffer ist hoch, viele Frauen trauen sich auch heute und hier bei uns nicht, sich gegen Unterdrückung zu wehren und Gewalt zur Anzeige zu bringen.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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