Lebensmittelkauf an den Sonntagen?
"Das ist für uns aktuell kein Thema"
Region. Während sehr viele Einzelhändler ihre Läden schließen müssen, eröffnet die Landesregierung mit einer Ausnahmebewilligung unter anderem Lebensmittelhändlern die Möglichkeit einer Sonntagsöffnung. Vorerst bis zum 19. April könnten sie ihre Läden und Supermärkte sonntags von 12 bis 18 Uhr öffnen. Wenn sie denn wollten. Doch in den Supermärkten der Region ist das Interesse an dieser Möglichkeit - gelinde gesagt - verhalten.
"Um die Gesundheit der Menschen zu schützen und gleichzeitig die Versorgung zu sichern", heißt es in der Ausnahmebewilligung des Landes, werde eine vorübergehende Änderung der Öffnungszeiten "als im öffentlichen Interesse dringend notwendig" angesehen. "Schwachsinn." Werner Jetter vom nah & gut-Markt in Leimersheim findet klare Worte. "Ich kriege keine Ware, warum sollte ich jetzt auch noch sonntags öffnen", sagt er.
Was als Maßnahme gedacht war, um den Menschen zu zeigen, dass es keine Versorgungsengpässe gibt und das Hamstern von Lebensmitteln damit nicht nötig ist, wird durch die übertriebenen Vorratseinkäufe der vergangenen Tage ad absurdum geführt. Was in Leimersheim fehlt? Hefe, Mehl und Klopapier - wie bei fast allen. Und dann sind da auch noch die Menschen in den Supermärkten, die dafür sorgen, dass Ware abgeladen und Regale wieder befüllt werden, die an der Kasse jede Menge Frust auszuhalten haben und in den vergangenen Tagen bis an ihre Grenzen gefordert wurden.
"Unsere Mitarbeiter brauchen auch mal Pause", heißt es daher konsequent von Edeka Kolmar in Bellheim. Und auch Benjamin Stiegler, der zusammen mit seinem Bruder Edeka-Märkte in Speyer, Haßloch, Frankenthal und Bad Dürkheim betreibt, sagt: "Wir wollen das nicht machen, die Mitarbeiter brauchen auch ihre Zeit, um sich auszuruhen." Und Janina und Mikael Johansen vom Edekamarkt in Jockgrim fassen noch einmal zusammen, was sich so für alle befragte Supermärkte sage lässt: "Das ist für uns aktuell kein Thema."
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