Galeria Kaufhof
Dritter Insolvenzantrag innerhalb von vier Jahren
Update. Zum dritten Mal binnen weniger Jahre reicht die Galeria-Kette einen Insolvenzantrag ein. Das Unternehmen strebt einen Eigentümerwechsel an, der die Fortführung der Kaufhauskette ermöglicht. Zum dritten Mal binnen weniger Jahre steht damit auch die Zukunft der Galeria-Kaufhof-Filiale in Speyer und die ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem Spiel.
Die CDU-Abgeordneten Johannes Steiniger und Michael Wagner haben sich daher erneut an die Geschäftsleitung von Galeria Karstadt Kaufhof gewandt. In einem Schreiben an Galeria-Chef Olivier van den Bossche plädieren sie für einen Erhalt des Standorts Speyer. Ob es dieses Mal überhaupt um eine Ausdünnung des Filialnetzes geht - oder ganz generell um die Existenz der Warenhaus-Kette, lässt sich im Moment noch nicht sagen.
Update. Auf der heute vorgelegten Schließungsliste von Galeria Kaufhof-Filialen taucht Speyer nicht auf. Erleichtert und mit verhaltenem Optimismus reagiert SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis auf die Nachricht vom geplanten Erhalt der Speyerer Filiale.
"Das gibt den Beschäftigten wieder etwas Hoffnung", sagt Mackensen-Geis. Nun gelte es, das Sanierungskonzept der Konzernspitze genau zu evaluieren und abzuwarten, wie die Gläubigerversammlung es aufnimmt. "Bis dahin bin ich verhalten optimistisch, dass am Ende die Filiale und damit der überwiegende Teil der Speyerer Arbeitsplätze erhalten werden kann", so die SPD-Bundestagsabgeordnete. Klar sei aber auch, dass es kein Weiter-So geben könne. Mackensen-Geis: "Herr Benko sowie die Konzernspitze sind in der Pflicht, tragfähige Lösungen zu präsentieren, damit die Beschäftigten in absehbarer Zeit nicht wieder um ihre Jobs bangen müssen."
Freude bei Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler: "Das sind ausgezeichnete Neuigkeiten und wir als Stadt sind sehr erleichtert, dass das Warenhaus unserer Innenstadt erhalten bleibt." Doch auch sie sieht auf Galerie Kaufhof weitere Herausforderungen zukommen. Es gelte jetzt, den Standort zukunftsfähig auszurichten, "damit das Warenhaus mit Tradition noch lange unverzichtbarer Teil der Einkaufsstadt Speyer ist".
Update. Inzwischen berichten mehrere Medien, allen voran die Süddeutsche Zeitung, die Entscheidung sei gefallen - und unter den Filialen, die geschlossen werden, sei auch Galeria Kaufhof in Speyer. Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bangt um den Speyerer Standort und hat dazu heute ein Statement abgegeben: "Letztlich soll die endgültige Entscheidung zwar erst im März getroffen werden, wir als Verwaltung möchten aber schon jetzt betonen, dass wir weiterhin alles dafür tun, den Standort zukunftsfähig auszurichten und in den kommenden Tagen erneut das Gespräch mit den Eigentümern des Gebäudes suchen werden."
Darüber hinaus werde die Stadt eine Absichtserklärung zur nachhaltigen Unterstützung von Galeria Kaufhof an die Geschäftsleitung übermitteln, aber gleichzeitig auch positive Signale von potenziellen Interessenten an diesem Standort wahrnehmen.
Speyer. In einer gemeinsamen Pressemitteilung äußern sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis, SPD-Stadtverbandsvorsitzender Walter Feiniler und der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Philipp Brandenburger, besorgt um die Zukunft der Galeria Kaufhof Filiale in Speyer. Nachdem Galeria Kaufhof Insolvenz angemeldet hat, müssten die Mitarbeitenden in Speyer erneut um ihre Arbeitsplätze bangen.
„Für die Speyerinnen und Speyerer, aber ebenso für viele Menschen von außerhalb, ist das Kaufhaus eine Institution, die aus der Innenstadt nicht wegzudenken ist“, betont Isabel Mackensen-Geis. Schon 2020 als die Zukunft des Standorts ungewiss war, wurde die zentrale Bedeutung des Kaufhauses für Speyer mehr als deutlich. Auch drei Jahre später sei das Kaufhaus aufgrund seines breiten Sortiments ein für alle unverzichtbarer Anker: „Kaufhof ist der Schlüssel für eine gut frequentierte, lebendige Innenstadt. Unser aller Ziel muss es sein, den Standort zu erhalten“, positionieren sich Stadtverbandsvorsitzender Walter Feiniler und Fraktionsvorsitzender Philipp Brandenburger. Man stehe an der Seite der Mitarbeitenden und kämpfe für zukunftssichere Arbeitsplätze, denn eine Schließung des Kaufhauses würde in erster Linie die Beschäftigten hart treffen.
„Aber auch für andere Einzelhandelsunternehmen würde der Wegfall des Kaufhof-Standortes einen Einschnitt bedeuten“, so die Speyerer Sozialdemokraten. Mit Aktionen auf dem Wochenmarkt am Berliner Platz und direkt vor der Kaufhof-Filiale auf der Maximilianstraße hat der SPD Stadtverband insgesamt 741 Unterschriften gesammelt, die nun übergeben werden können.
Da die Entscheidung über die Zukunft der Kaufhauskette jedoch nicht in Speyer getroffen werde, geht der Appell der Sozialdemokraten an die Verantwortlichen des Konzerns, mit den Akteuren vor Ort zu sprechen. Auch wenn sich das Einkaufsverhalten der Menschen in den vergangenen Jahren stark verändert habe, müsse eine sichere Versorgung und vor allen Dingen der Erhalt von Arbeitsplätzen in der Stadt dennoch oberstes Ziel sein.
Eine weitere finanzielle Unterstützung des Konzerns hält Mackensen-Geis für nicht zielführend: „Es geht auch um die Frage, wie sinnvoll es ist, einen alten, kranken Mann künstlich weiter am Leben zu halten. Wenn die Mitarbeitenden in zwei Jahren wieder vor derselben Unsicherheit stehen, ist das nicht nachhaltig. Der Einzelhandel muss auf das veränderte Einkaufsverhalten der Menschen reagieren, dazu braucht er konkrete Unterstützungsmaßnahmen.“ Es gehe darum, nachhaltige Alternativen zum Kaufhauskonzern zu finden, um den Bürgerinnen und Bürgern auch zukünftig eine umfassende Einkaufsmöglichkeit in der Innenstadt zu bieten.
„Die Menschen, die Galeria Karstadt Kaufhof zum Teil bereits seit mehreren Jahrzehnten treue Mitarbeitende sind, brauchen eine Zukunftsperspektive. Speyer muss auch weiterhin eine attraktive Stadt bleiben, in der Leben und Arbeiten gut möglich ist“, fordern Mackensen-Geis, Feiniler und Brandenburger.
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