Trotz Corona
Jahresergebnis der Stadtwerke Speyer bleibt im Plus

Das neue Kantinen- und Bürogebäude in der Industriestraße wurde 2020 fertiggestellt | Foto: SWS
  • Das neue Kantinen- und Bürogebäude in der Industriestraße wurde 2020 fertiggestellt
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Speyer. Die Stadtwerke Speyer (SWS) erwirtschafteten im Jahr 2020 einen Bilanzgewinn in Höhe von 2,9 Millionen Euro (Vorjahr: 3,2 Millionen). In der Sitzung am 1. Juli beschloss der SWS-Aufsichtsrat unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler einen Betrag von 1,5 Millionen Euro an die Gesellschafterin, die Stadt Speyer, auszuschütten.

„Auch, wenn das Plus geringer ausfällt, so ist es in den unsteten Zeiten der Corona-Pandemie doch eine sehr erfreuliche Nachricht, dass die Stadtwerke das Geschäftsjahr trotz aller Herausforderungen positiv abschließen konnten. Der erwirtschaftete Gewinn spricht für vorausschauende Planung und kluges Handeln der Geschäftsführung und der Belegschaft in einer Ausnahmesituation. Die Ausschüttung in Höhe von 1,5 Millionen Euro wird den städtischen Haushalt, aus dem nach wie vor viele Zusatzausgaben in Zusammenhang mit der Pandemiesituation zu stemmen sind, erneut spürbar entlasten“, bedankte sich Seiler.

Neben der Gewinnausschüttung leisten die Stadtwerke mit 2,5 Millionen Konzessionsabgabe (wie Vorjahr) und 900.000 Euro Gewerbesteuer (Vorjahr: 1,3 Millionen) einen wesentlichen Beitrag zum städtischen Haushalt.

Vom Bilanzgewinn fließen 1,5 Millionen in den städtischen Haushalt

„Der geringere Jahresgewinn ist im Wesentlichen auf die Situation um das Sport- und Erlebnisbad Bademaxx im Corona-Jahr 2020 zurückzuführen“ informierte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring. Fehlende Umsatzerlöse aufgrund der teilweisen Schließung beziehungsweise nur einer reduzierten Öffnung konnten nicht durch staatliche Hilfen wie etwa Kurzarbeitergeld und geringere Betriebskosten kompensiert werden. Das Jahresergebnis verschlechterte sich im Vergleich zum Vorjahr um 367.000 Euro auf minus 2,1 Millionen, so Bühring.

Der verbleibende Betrag von 1,4 Millionen Euro wird in die Gewinnrücklage der Stadtwerke eingestellt. „Die Eigenkapitalerhöhung ist notwendig, um Unwägbarkeiten wie zum Beispiel die Entwicklung des Energiebezugsmarktes, den erwarteten Rückgang von Energiemengen, den Verlust des Sport-Kombibades sowie weitere Restriktionen der Regulierung von Netzentgelten meistern zu können“, machte Bühring deutlich. Weitere Investitionen zur Umsetzung der Klimaschutz- und Energieleitlinie und somit zur Versorgung der Stadt Speyer mit regenerativen Energien erforderten die Erhaltung der Eigenkapitalausstattung. Die Entwicklung neuer Geschäftsfelder im Bereich der digitalen Infrastruktur wie etwa die Funknetztechnologie LoRaWAN machten ebenfalls eine solide Eigenkapitalausstattung erforderlich, so der SWS-Chef.

Die Umsatzerlöse der SWS lagen 2020 bei 111,9 Millionen Euro (Vorjahr: 119,6 Millionen) und sind im Vergleich zum Vorjahr um 6,4 Prozent gesunken. „Dies ist im Wesentlichen auf die Strom- und Erdgassparte zurückzuführen“, informierte Bühring. Corona-bedingt hätten sich die Umsatzerlöse vor allem bei den Geschäftskunden in eigenen und fremden Netzen verringert. „Wir sind froh, dass wir den Energieeinkauf und -verkauf auch während der Pandemie gut managen konnten“, sagte Bühring. Bislang seien die Folgen nicht so gravierend wie zunächst befürchtet.

Die Wärmeabgabe verringerte sich – trotz Kundenzugewinnen – witterungsbedingt um 4,7 Prozent. Die Wasserabgabe hatte sich im Vorjahr durch die Trockenheit um 3,1 Prozent erhöht und verringerte sich 2020 wieder um 1,9 Prozent.

Investitionen auf Vorjahresniveau

2020 investierten die SWS im selben Maß wie im Vorjahr: 7,4 Millionen Euro flossen in Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen und damit in die Versorgungsnetze und -anlagen. Maßgeblich wurde in das Stromverteilnetz inklusive Ladestationen (1,5 Millionen), in das Erdgasverteilnetz (994.000 Euro) sowie in die Erweiterung des Wärmenetzes (eine Million) investiert. Im Bereich der Wasserversorgung lagen die Investitionsschwerpunkte bei Brunnenbaumaßnahmen an den Tiefbrunnen 7 und 8 im Wasserwerk Nord mit insgesamt 434.000 Euro sowie im Bereich Verteilungsanlagen mit 132.000 Euro. Weitere wesentliche Investitionen betrafen den Neubau eines Verwaltungsgebäudes einschließlich einer Kantine (513.000 Euro) sowie Software und dazugehörige Lizenzen (556.000 Euro). Für den Glasfaserausbau im Stadtgebiet Speyer wurden Investitionen in Höhe von 906.000 Euro getätigt.

Der Gewinn der Verkehrsbetriebe Speyer, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadtwerke Speyer, wurde mit 138.000 Euro (Vorjahr: 144.000 Euro) übernommen. Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren 263 Mitarbeiter bei den Stadtwerken Speyer beschäftigt.  24 junge Menschen waren bei den SWS in Ausbildung, das entspricht etwa neun Prozent.

Das gemeinsame Ziel von Stadt und Stadtwerken Speyer im Rahmen der Klimaschutzinitiative der Stadt Speyer (KISS): Bis 2030 sollen der in Speyer benötigte Strombedarf und bis 2040 die in Speyer verbrauchte Wärme zu 100 Prozent regenerativ erzeugt werden.

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Cornelia Bauer aus Speyer

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