Abwechslungsreiche Wanderung bei Bad Dürkheim
Die Römer und Bismarck
Von Markus Pacher
Bad Dürkheim. Fantastische Ausblicke in die Rheinebene bis hin zum Odenwald, einer der markantesten Aussichtstürme im Pfälzerwald und ein spektakulärer Steinbruch aus der Römerzeit - unsere etwa zehn Kilometer lange Rundwanderung bei Bad Dürkheim bietet auf engstem Raum grandiose Erlebnisse und lässt jedes Wanderherz höher schlagen.
Wir starten am Dürkheimer Stadtplatz und begeben uns der rot-weißen Pfälzer Weinsteig-Markierung folgend in westliche Richtung über die Vigilien- und Sonnwendstraße steil hinauf in einen Kastanienwald zur Schäferwarte. Unser Hauptziel, der Bismarckturm, erreichen wir über den Kriemhildenstuhl, einem Steinbruch aus der Römerzeit. Um das Jahr 200 herum war dort die in Mainz stationierte 22. Legion der römischen Armee aktiv. Zahlreiche Inschriften und Wandzeichen erzählen uns von einer vergangenen Kultur, die während der Nazizeit missverständlicherweise als germanische Kultstätte vereinnahmt wurde. Vom Steinbruch aus, der gerne von Kindern für Klettereien genutzt wird, hat man einen wunderbaren Ausblick auf Bad Dürkheim und die Rheinebene. Weiter geht’s vorbei an einem Schutzwall einer keltischen Siedlung. Beachtliche 2.500 Jahre hat die sogenannten Heidenmauer aus der späten Hallstattzeit auf dem Buckel.
Das nächste Ziel katapultiert uns in die deutsche Kaiser-Zeit: Die Kaiser-Wilhelm-Höhe mit ihrem herrlichen Ausblick auf die Klosterruine Limburg und die Hardenburg erinnert an den 90. Geburtstag von Kaiser Wilhelm. Dem Weinsteig folgend geht’s steil über den Gayersbrunnen zum Bismarckturm. Der Bau des Otto von Bismarck gewidmete imposante Aussichtsturms wurde 1896 vom Drachenfels-Club initiiert und aus Bundsandstein wenige Jahre später unter Leitung des Karlsruher Architekten Friedrich Kunst erbaut. Der Rundumblick von der obersten der drei Aussichtsplattformen ist unübertroffen. Durstige und hungrige Wanderer werden zur Zeit am Wochenende bestens mit Speisen und Getränken zum Mitnehmen und Außenverzehr unter Einhaltung der Corona-Abstandsregeln versorgt.
Der Rückweg führt uns vorbei an der Hütte an der Weilach über die Markierung Roter Balken und der Abzweigung Kriemhildenstuhl wieder zurück zum Ausgangspunkt, den wir nach rund vier Stunden gemütlichen Flanierens erreichen. pac
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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