Neustadter Vokalensemble konzertiert wieder
Nordlichter vorm Finale
Neustadt. Das Neustadter Vokalensemble hat das letzte Konzert am 2. Februar 2020 gegeben mit Händels „Messiah“. Niemand ahnte damals, dass es für lange Zeit das letzte Chorkonzert in der Stiftskirche sein würde. Umso erfreulicher, dass jetzt endlich wieder Chorkonzerte möglich sind! Es geht los am Sonntag, 11. Juli, um 18 Uhr in der Stiftskirche, sodass alle Fußballfans um 21 Uhr pünktlich zum Finale zu Hause sein können.
Mit dem Programm „Northern Lights“, ursprünglich für den Orgelsommer 2020 konzipiert, kommt Musik aus dem hohen Norden zur Aufführung. Darunter das „who is who“ heutiger Chorkomponisten: Wichtige Werke der Finnen Jaako Mäntejärvi und Einojuhani Rautavaara werden ergänzt durch baltische Musik von Arvo Pärt, Eriks Esenvalds und Peteris Vasks (der dieses Jahr seinen 75. Geburtstag feiert) sowie zwei Werke von Ola Gjeilo, der aus Norwegen stammt und in den USA wirkt. Die Musik spiegelt die vielfältigen Eindrücke der Länder rund um die Ostsee, die von wunderschöner Landschaft, besonderem Licht, den hellen Sommern, und Nordlichtern im Winter aber auch von den Eigenschaften ganz unterschiedlicher Sprachen gekennzeichnet sind. Rythmisch, harmonisch, immer wieder von ohrwurmartigen Melodien durchzogen nimmt das Neustadter Vokalensemble die Hörer mit auf eine faszinierende Reise in den Norden und durch die Klänge aktueller Chormusik. Ergänzt wird das Programm durch das Orgelwerk „Dreams“ von John Cage, gespielt von Stefan Viegelahn, Professor für Orgel der Musikhochschule Frankfurt am Main, der auch die Orgelsoli in „Laudate Domino“ von Vasks und „The beatitudes“ von Pärt übernimmt.
Das Neustadter Vokalensemble besteht aus 24 jungen Sängerinnen und Sängern, überwiegend aus (Musik-)Studenten, Musiklehrern und versierten Amateuren aus der Region Neustadt an der Weinstraße. Es befasst sich projektweise mit Chorwerken des 20. und 21. Jahrhunderts, die wegen ihres hohen technischen und musikalischen Anspruchs von Laienchören in der Regel nicht aufführbar sind. Zudem werden auch Werke des 16. bis 19. Jahrhunderts in historisch informierter Aufführungspraxis präsentiert. Konzerte mit zeitgenössischen kirchenmusikalischen und weltlichen Werken von Pärt, Penderecki, Mahler, Rautavaara und vielen anderen wurden bisher in Frankfurt (Main), Koblenz, Wetzlar, Landau, Köln, Mannheim und Zürich aufgeführt. 2019 präsentierte das Vokalensemble eine Uraufführung von Jan Roelof Wolthuis „Das Licht der Ewigkeit – Ein Requiem“. 2020 erarbeitete es erstmals mit dem ensemle1800 eine Aufführung von Händels „Messiah“.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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