Überzeugende Qualifikation für das Bundesfinale
Jugend debattiert
Mainz.Zielgenau argumentieren und dabei immer über den eigenen Tellerrand hinausblicken – damit haben die Debattantinnen und Debattanten in Rheinland-Pfalz dieses Jahr online überzeugt. Zu den landesweit erfolgreichsten Debattanten zählen die beiden 16-jährigen Neustadter Schüler Clemens Wandslebe und Benedikt Jahn vom Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium. Sie wurden bei dem erstmals als Videokonferenz ausgetragenen digitalen Wettbewerb als Sieger ermittelt und haben sich damit für das Bundesfinale am 19. Juni 2021 in Berlin qualifiziert.
Clemens Wandslebe überzeugte die Jury durch seine starke Sachkenntnis. Er argumentierte wirkungsvoll gegen das Thema „Soll eine Corona-Schutzimpfung für alle verpflichtend sein, sobald eine allgemeine Impfung möglich ist?“. Sein Mitschüler Benedikt Jahn konnte bei der Frage, „Soll die Reichskriegsflagge verboten werden?“ den Landeswettbewerb der Jahrgangsstufen 11-13 für sich entscheiden. Er trat beachtenswert für ein Verbot der Reichskriegsflagge ein. Als Auszeichnung für diesen Erfolg erhalten sie, gemeinsam mit den Siegerinnen und Siegern der anderen Bundesländer, ein professionelles Intensiv-Rhetorik-Training und werden in diesem Webinar auf das Bundesfinale vorbereitet.
24 Minuten streiten
Bei den Schul- und Regionalwettbewerben des laufenden Schuljahres haben sich bei der Unterrichtsreihe „Jugend debattiert“ in Rheinland-Pfalz Schülerinnen und Schüler von 110 Schulen beteiligt. Auch hier wurden die Wettbewerbe per Videokonferenz durchgeführt. Grundsätzlich nehmen pro Debatte vier Schülerinnen und Schüler teil, die 24 Minuten über eine Streitfrage debattieren. Inhalte und Argumente zum Thema müssen fundiert und überzeugend sein. Wer Pro oder Contra vertritt, wird erst kurz vor dem Wettbewerb ausgelost. „Die Corona-Pandemie hat den Austausch auf vielen Ebenen schwerer gemacht und teilweise zu Vereinzelung geführt. Wir sind sehr froh darüber, mit „Jugend debattiert“ einen Beitrag dafür zu leisten, dass Menschen schon in jungen Jahren lernen und trainieren, Argumente vorzutragen, fair zu streiten und Meinungen anderer mit Respekt zu begegnen“, sagte Elisabeth Niejahr, die als Geschäftsführerin der Hertie-Stiftung den Bereich „Demokratie Stärken“ verantwortet.
Konstruktive Debattenkultur
„Im Zuge von Jugend debattiert konnte ich viel über konstruktive Debattenkultur lernen. Diskussionen geraten im echten Leben sehr schnell außer Kontrolle und sind viel rauer. Bei Jugend debattiert herrscht ein sehr konstruktiver Austausch, den ich versuche auch in meinen Alltag einzubringen“, erklärte Clemens Wandslebe. Benedikt Jahn fügte an: „Ich schätze die Begegnung mit anderen, die genauso viel Freude am Diskutieren haben. Es macht Spaß, gemeinsam zu lernen richtig zuzuhören, zu verstehen und dann entsprechend zu antworten.“
Mit „Jugend debattiert“ wollen die beteiligten Stiftungen Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen jeder Art ermutigen, durch das Debattieren ihre sprachliche, politische und persönliche Bildung zu verbessern. „Jugend debattiert“ ist eine Initiative des Bundespräsidenten und steht unter seiner Schirmherrschaft. Partner sind die Hertie-Stiftung, die Heinz Nixdorf Stiftung sowie die Kultusministerkonferenz, die Kultusministerien und die Parlamente der Länder. Das Programm wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. pac/ps
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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