Versammlung der PAMINA-Volkshochschule
Schwierige Zeiten
Wissembourg. Am 11. Mai fand die Mitgliederversammlung der grenzüberschreitenden PAMINA-Volkshochschule in Wissembourg statt. Wegen der Gesundheitskrise waren die vergangenen zwei Jahre besonders schwierig. Zahlreiche Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Der Vorsitzende Erol Alexander Weiß begrüßte rund 20 Personen, darunter die französische Regionalrätin Evelyne Isinger und Richard Kleinschmager, Präsident der Europäischen VHS Straßburg. Weitere Volkshochschulen aus dem PAMINA-Raum waren ebenfalls vertreten. Nach der Begrüßung erinnerte Weiß an den im Mai 2021 verstorbenen langjährigen ehrenamtlichen Referenten Antoine Lacroix, Mitglied des Verwaltungsrates und ein Stützpfeiler des Vereins.
2021 im Zeichen der Pandemie
2021 schien unter besseren Vorzeichen zu stehen als das Jahr 2020, das von den beiden Lockdowns und der Grenzschließung geprägt war. Diese hatten drastische Auswirkungen auf die grenzüberschreitende up PAMINA vhs. Die Tatsache, dass die Covid-Regelungen nicht nur in Frankreich und Deutschland, sondern auch in den deutschen Bundesländern jeweils unterschiedlich ausfielen, war überaus problematisch für die Arbeit der Vhs, die sich über drei Teilregionen erstreckt, und verunsicherte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch nach Ende der Restriktionen fiel die Erholung eher zögerlich aus. So konnten von 110 angebotenen Veranstaltungen 2021 nur 50 stattfinden. Insgesamt wurden 476 Teilnahmen gezählt - im Vergleich zu durchschnittlich 2000 Teilnahmen pro Jahr in der Vor-Covid-Zeit. Der Schwerpunkt der up PAMINA vhs liegt auf den gemeinsamen Busausflügen und anderen Gruppenveranstaltungen; jährlich werden etwa 20 Exkursionen angeboten. 2021 konnten jedoch nur drei davon stattfinden (Busausflüge nach Murbach, Metz und zum Kochersberg). Dennoch konnte die Leiterin der up PAMINA vhs, A. Striebig-Weissenburger, bei der Mitgliederversammlung auch auf den Erfolg einiger neuer Veranstaltungen verweisen, wie z.B. einen Workshop über die Weine des PAMINA-Raums, sowie eine „Stadtführung“ mit dem Kanu durch Straßburg. Zudem nutzte die Vhs die Covid-Zeit, um die digitale Wende einzuleiten. So befinden sich seit dem letzten Jahr auch Online-Sprachkurse im Programm.
Finanziell ist für 2021 ein Defizit von 21.825 Euro zu verzeichnen, da durch die wegen der Pandemie abgesagten Kurse die Einnahmen einbrachen. Dass der Verein trotz zweier defizitärer Geschäftsjahre überleben konnte, ist den Überschüssen der vergangenen Jahre zu verdanken. Diese Situation kann jedoch nicht von Dauer sein; eine Verbesserung der Lage ist dringend nötig, um den Weiterbestand des Vereins zu gewährleisten.
Neuigkeiten und Perspektiven
Einziger Vorteil der Covid-Situation: Das Team hatte endlich Zeit für die Neugestaltung der Internet-Seite. Ein aktualisiertes Design und neue Funktionen vereinfachen Kurssuche und Anmeldung. Zudem konnte ein Praktikant ein Video erstellen, in dem sich die VHS vorstellt. Es ist auf der Homepage und dem 2021 eingerichteten Youtube-Kanal zu sehen. Ein Highlight des Covid-Jahres 2021: Unter der Leitung von Barbara Zechel widmete das Rhein-Neckar-Fernsehen der Stadt Wissembourg eine Sendung, in der auch die PAMINA-VHS sich vorstellen konnte.
Ein weiterer Erfolg im schwierigen Pandemiejahr: Im Juli 2021 wurde die up PAMINA vhs nach dreijähriger Vorbereitungszeit mit dem Qualitätszertifikat ZBQ des VHS-Verbands Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Ein wichtiger Schritt in der grenzüberschreitenden Arbeit war die Partnerschaft der PAMINA Vhs mit dem regionalen französischen Kulturfonds DRAC und der Kulturregion Karlsruhe, durch die zum ersten Mal eine grenzüberschreitende Version des Tags des offenen Denkmals angeboten werden konnte. Und in Partnerschaft mit der Stadt Bühl wurde Ende des Jahres eine grenzüberschreitende Schreibwerkstatt rund um die Ausstellung der israelischen Künstlerin Naomi Leshem in Bühl durchgeführt.
Abschließend betonte Vorsitzender Weiß die Entschlossenheit und Motivation des PAMINA-Teams in diesen Krisenzeiten. Auch wenn längst nicht alle Schwierigkeiten beseitigt sind, gilt es, zuversichtlich zu bleiben und den vor fast 25 Jahren eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Die große Herausforderung besteht nun darin, die Vhs noch stärker in die regionale Dynamik einzubinden und dadurch die „alten“ TeilnehmerInnen wieder zur Anmeldung zu motivieren und gleichzeitig neue zu gewinnen – und so den Fortbestand der PAMINA zu sichern. Dazu braucht es eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und verbesserte Kommunikation mit den treibenden Kräften der Region.
Das Ziel ist dabei nach wie vor die Stärkung der Verbindungen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern des PAMINA-Raums, der ein echtes Versuchslabor für die deutsch-französische Beziehungen darstellt. ps
Weitere Informationen
www.up-pamina-vhs.org
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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