Schüler/Studenten bei Urteil zu Hochrisikospielen
Anspannung am Bundesverfassungsgericht
Bruchsal (Rouven Habitzreither). Theorie und Praxis miteinander zu verbinden, war schon immer eine gute Idee, um Gelerntes langfristig behalten zu können. Aus diesem Grund begab sich der Gemeinschaftskunde-Leistungskurs (Klasse zwölf) des Heisenberg-Gymnasiums Bruchsal mit Lehrer Henning Belle am 14. Januar 2025 nach Karlsruhe, zu einer Urteilsverkündung des Bundesverfassungsgerichts. Im Gerichtsprozess ging es um die Finanzierung von Polizeikräften bei Hochrisikospielen im Profifußball. Geklagt hatte im Rahmen einer Verfassungsbeschwerde die DFL (Deutsche Fußball Liga GmbH), nachdem sie von der Polizei in Bremen eine Rechnung für ihren Einsatz bei einem Hochrisikospiel zwischen dem SV Werder Bremen und dem Hamburger SV erhalten hatte.
Nach der Sicherheitskontrolle ging es für die Gruppe, zu der sich auch Schüler früherer Gk-Leistungskurse sowie - in Kooperation mit dem DAAD-Freundeskreis - Stipendiatinnen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) gesellten, in die Eingangshalle. Diese füllte sich mit der Zeit sowohl mit anderen Besuchern als auch Medienvertretern von zum Beispiel ZDF, ARD und Welt.
Die Relevanz dieser Urteilsverkündung zeigte sich nicht nur durch die hohe Medienpräsenz, sondern auch durch das hohe Polizeiaufgebot. Im Sitzungssaal angekommen, staunten die Schüler nicht schlecht: Sie waren zwar im letzten Schuljahr im Rahmen einer Führung schon einmal dort gewesen, jedoch empfanden sie die Atmosphäre jetzt als völlig anders. Man merkte die Anspannung vieler Beteiligter, etwa des Ersten Vizepräsidenten des Deutschen Fußballbundes, Ronald Zimmermann, oder auch des Bremer Senators für Inneres und Sport, Ulrich Mäurer. Zudem waren u.a. auch Vertreter der Bundesregierung und des Bundestags präsent.
Nach einer kurzen Wartezeit öffneten sich die Türen und sieben Bundesverfassungsrichter – ein Richter war kurzfristig erkrankt - traten in den Sitzungssaal. Die Urteilsverkündung durch Gerichtspräsident Prof. Dr. Stephan Harbarth begann, ergänzt durch eine einstündige Erklärung, in der die Stadt Bremen in allen Punkten Recht bekam. Daraus folgt, dass zukünftig die DFL für den Einsatz von Polizeikräften bei Hochrisikospielen zur Kasse gebeten werden kann.
Nach der Urteilsverkündung ging es für den Leistungskurs jedoch noch nicht nach Hause. Neugierig lauschten die Schülerinnen und Schüler verschiedenen Interviews und konnten ein Bild mit dem ARD-Rechtsexperten Dr. Frank Bräutigam machen. Nach rund zwei Stunden verließ die Gruppe sehr beeindruckt das Gebäude der höchsten Instanz der Rechtsprechung in der Bundesrepublik Deutschland - und freute sich, dass man abends unverhofft sogar noch in den wichtigsten Nachrichtensendungen zu sehen war, der ZDF-heute-Sendung um 19 Uhr und der 20-Uhr-Tagesschau.
Autor:Heisenberg-Gymnasium Bruchsal aus Wochenblatt Bruchsal |
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