Ausstellung zur Ess-Kastanie und zur Imkerei in Johanniskreuz
Keusche Frucht und flotte Bienen

Blütenstände der Ess-Kastanie | Foto: ps / Siegfried Weiter
  • Blütenstände der Ess-Kastanie
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Im Jahr 2018 soll die Ess-Kastanie durch die Ausrufung zum „Baum des Jahres“ besonders geehrt werden. Im Haus der Nachhaltigkeit informiert deshalb eine neue Präsentation noch bis zum 23. Juli über diese Baumart. Sie kann zu Recht als Charakterart des Pfälzerwaldes bezeichnet werden, denn rund die Hälfte ihres bundesdeutschen Verbreitungsgebietes befindet sich in den Grenzen des Biosphärenreservats. Da in Kürze vor allem am Haardtrand mit der markanten, weithin sichtbaren Blüte der „Keschde“ zu rechnen ist, greift ein Teil der Ausstellung auch das Thema Imkerei auf. Der Geschmack des hierzulande gewonnen Edelkastanien-Honigs wird als intensiv süß, aber auch würzig-herb und leicht bitter beschrieben.

Die dreisprachige Johanniskreuzer Ausstellung zur Ess-Kastanie (auch Edelkastanie) geht zurück auf ein deutsch-französisches Interreg IV A-Projekt mit dem Titel „Die Edelkastanie am Oberrhein – eine Baumart verbindet Menschen, Kulturen und Landschaften“. Sie lädt dazu ein, diesen bemerkenswerten Baum besser kennenzulernen, auf den Spuren seiner Geschichte zu wandeln und ihn in seiner natürlichen Umgebung zu entdecken. Der Besucher lernt die charakteristischen Eigenschaften des Baumes kennen, seine vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten und sonstigen Vorzüge, auch als möglicher Zukunftsbaum im Klimawandel. Zur Sprache kommen weiterhin seine Bedrohungen durch den Rindenkrebs, durch Gallwespen und die Tintenkrankheit. Abschließend wird die grenzüberschreitende Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland bei der Kartografie der Ess-Kastanie thematisiert.
Der botanische Name für die Ess-Kastanie leitet sich wahrscheinlich aus der römischen Mythologie ab: Nea, die Nymphe von Diana, wurde durch Jupiter verfolgt. Aber anstatt ihre Jungfräulichkeit zu verlieren, nahm sie sich das Leben. Um sie zu ehren wurde Nea's Leiche in einen majestätischen Baum verwandelt, nämlich in einen Kastanienbaum (die Casta Nea oder die "keusche Nea"). Die stachelige Fruchthülle symbolisiert dabei den starken Schutz, der überwunden werden muss, um an die „Keschde“ heranzukommen.
Landesforsten Rheinland-Pfalz würdigt den Baum des Jahres 2018 am 20./21.Juni mit einer eigenen Fachtagung in Burrweiler.

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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