Sortierte der DFB Pakete aus?
Blamabler Umgang mit der Cornflakes-Aktion
Fanprotest. Am vergangenen Dienstag schickten FCK-Fans - aber auch Anhänger verschiedenster Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet - gleichzeitig Cornflakes-Packungen an die DFB-Zentrale nach Frankfurt. Cornflakes deshalb, weil FCK-Spieler Jan "Löh" Löhmannsröben nach strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen in der Begegnung FSV Zwickau - 1. FCK (1:1 Endstand) den Unparteiischen im Spielerinterview dazu aufgefordert hatte, lieber Cornflakes zu zählen als ein Spiel zu pfeifen.
Da der DFB bezüglich dieser Bemerkung Ermittlungen aufgenommen hatte, beschlossen FCK-Fans dem DFB möglichst viele Cornflakes-Packungen als kreativer Protest unter dem Motto "Gegen DFB-Willkür" zu schicken. Am Mittwoch warteten daher mehrere FCK-Fans sowie Pressevertreter vor der DFB-Zentrale auf die Paketflut. Doch ein DFB-Mitarbeiter vertröstete die Wartenden mehrere Stunden.
Dass die Pakete schon geliefert sein mussten, konnten die Fans allerdings über die Paket-Lieferverfolgung nachvollziehen. Urplötzlich standen am Nachmittag dann doch sieben Paketwagen voller Cornflakes im Hof. Schon Stunden vorher bekam der DFB über den Hintereingang die heiß ersehnten Pakete angeliefert. Die Vermutung des Initiators Peter Hammerschmidt und der SWR-Reporter liegt nahe, dass der DFB das wahre Ausmaß des Fanprotestes verschleiert und auch Pakete mit DFB-feindlichen Aufschriften im Vorfeld aussortiert haben könnte.
Ein Tweed des DFB spricht von 447 Packungen, die definitiv gespendet werden können, 376 beschädigten Packungen, die noch geprüft werden müssen sowie 250 nicht verwendbaren Paketen - 1.073 in der Summe - nach dem ersten Anlieferungstag. Selbst wenn die Zahl korrekt ist: Hätte der DFB den Fans und den Pressevertretern nicht die Anlieferung verschleiert, wären solche Anschuldigungen erst gar nicht aufgekommen. jv
Autor:Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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