Rhein-Pfalz-Kreis kürt die Gewinner
Wettbewerb Naturnahe Gärten
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- Grüne Oase in Schifferstadt: Der Siegergarten der Familie Christmann überzeugte die Jury voll und ganz. Von links zu sehen: Manfred Gräf, Tilo Meinke, Stefanie Imo, Thomas Springenberg (vorne), Karl Mistler, Christiane Brell, Markus Frisch, Anette Winter (vorne), Peggy Christmann und Clemens Körner.
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Rhein-Pfalz-Kreis. Gärten sind nicht nur erholsam und hübsch anzusehen – mit etwas gutem Willen schon kleinen Anpassungen können sie auch einen großen Beitrag zu Insektenvielfalt und Biodiversität leisten. Wie das aussehen kann, haben einige beeindruckende Gärten im Rahmen des Wettbewerbs Naturnahe Gärten des Rhein-Pfalz-Kreises gezeigt. Die drei herausragendsten Gärten sind nun im Kreishaus zu den Siegern des Wettbewerbs gekürt und ausgezeichnet worden.
Bewertet wurden die Gärten mittels Punktevergabe in verschiedenen Kategorien, um eine objektive Rangfolge sicherzustellen. „Die Wahl fiel uns trotzdem schwer“, erklärte Landrat Clemens Körner, der auch Mitglieder der Wettbewerbsjury war, bei der Preisverleihung: „Die Gärten waren in Größe und Stil sehr unterschiedlich, und jeder Garten hatte seinen eigenen Charme.“ Die naturnahen Gärten bilden einen Gegenentwurf zu den sogenannten Schottergärten, in denen Stein oder Beton dominieren, fährt Körner fort: „Die Wettbewerbsteilnehmer tragen dagegen mit ihren grünen Oasen zur Arterhaltung zahlreicher Insekten und zum guten Klima bei.“
Die drei Finalisten erhielten neben einem Preisgeld von insgesamt 700 Euro jeweils eine Plakette mit der Auszeichnung „Vorbildlicher Naturnaher Garten“. Alle weiteren Teilnehmer erhielten ein individuelles Dankesschreiben des Landrates, zudem erhielten alle Teilnehmer ein Buch zum Thema.
Die drei Siegergärten im Überblick:
1. Platz: Garten der Familie Christmann in Schifferstadt (Preisgeld: 400 Euro)
Der Gewinnergarten der Familie Christmann überzeugt die Jury durch sein harmonisches Miteinander von Naturnähe und Erholungsnutzung. Ausgehend von einer Garage mit Dachbegrünung schlängelt sich ein Kiesweg durch den gesamten Garten von 450 m² Größe, der von zahlreichen Biotopelementen gesäumt wird. Totholz, Nistkästen, Futterstellen, über Winter stehende Wildstauden sowie Beerensträucher bieten vielfältige Lebensräume für Insekten und Vögel. Harmonisch eingefügte Sitzgruppen laden zum Verweilen und Genießen ein. Im Zentrum des Gartens thront ein Naturteich mit naturnahem Uferbewuchs, der Libellen und Vögel anlockt und den Christmanns an heißen Sommertagen eine willkommene Abkühlung bietet.
2. Platz: Garten von Ursula Groß in Mutterstadt (Preisgeld: 200 Euro)
Der Garten von Frau Groß bietet auf rund 1.000 m² besonders viel Raum, der größtenteils für naturnahe Gartenelemente genutzt wird. Die sehr großflächigen Blumenwiesen werden zu unterschiedlichen Zeiten gemäht und bieten dadurch über den kompletten Sommer Nahrung und Entwicklungsraum für Insekten. Vögel finden Nahrung und Schutz in den heimischen Gehölzen und Wildstaudenbeeten. Große Schüttungen aus Natursteinen und Totholz sind Lebensräume für Reptilien und holzbewohnende Insekten. Sandbienen nisten im eigens angelegten „Sandarium“, einer kleinen Sandkuhle am Rande der Blumenwiese.
3. Platz: Garten der Familie Beil in Mutterstadt (Preisgeld: 100 Euro)
Der 350 m² große Garten der Familie Beil überzeugt durch eine große Vielfalt auf kleinem Raum. Während die Beils auf kleinen Nutzflächen Obst und Gemüse anbauen, wird daneben und dazwischen immer wieder Raum für naturnahe Gartenelemente gelassen. Insektenhotels, kleine Trockenmauern und Wasserstellen bilden wertvolle Biotopelemente. Zwischen Blumenwiese, Wildstaudenbeeten und heimischen Sträuchern findet sich noch genug Platz für eine Sitzgruppe und Grillstelle.
Hintergrund:
Der Wettbewerb Naturnahe Gärten wurde vom Ausschuss für Umweltschutz, Landwirtschaft und Naherholung ins Leben gerufen und von der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) ausgeführt. Mit dem Wettbewerb möchte der Rhein-Pfalz-Kreis die vorbildlichen Bemühungen rund um die Biodiversität in Hausgärten würdigen, über die Möglichkeiten einer ökologischen Garten-Aufwertung informieren und gleichzeitig zu deren Umsetzung anregen. Die Gärten der Finalisten wurden von einer Jury – bestehend aus Landrat Körner, Mitgliedern des Ausschusses, der UNB und Diplom-Biologin Christiane Brell – besucht und bewertet. Begleitet wurde der Wettbewerb von einer kostenlosen Vortragsreihe im vergangenen Jahr, bei der sich interessierte Bürger wertvolle Anregungen von der Naturgartenexpertin Christiane Brell holen konnten. rpk


Autor:Kreis-Kurier Redaktion aus Ludwigshafen |
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