Maximiliansau
Stadtrat Wörth stimmt für den Kauf des CJD-Areals
Wörth. In seiner jüngsten Sitzung ist der Wörther Stadtrat dem Vorschlag der Stadtverwaltung gefolgt und hat mit großer Mehrheit den Kauf des CJD-Areals in Maximiliansau beschlossen. Das 13.500 Quadratmeter große Grundstück liegt direkt am Rhein, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hafen Maximiliansau. In sieben mehrgeschossigen Gebäuden stehen derzeit rund 12.000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
„Wir sehen in der Liegenschaft ein großes Entwicklungspotenzial", heißt es vonseiten der SPD-Stadtratsfraktion. Das Objekt eigne sich sowohl als Bildungsstandort als auch als ein weiteres Zentrum für die medizinische Versorgung. Die im Jahr 2000 gegründete Grundstücksverwaltungsgesellschaft (GVG) soll kaufen und die gezielte Entwicklung des Areals vorantreiben, sagt dazu Mario Daum, SPD-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat. Die GVG ist eine hundertprozentige Tochter der Stadt.
Neben einem Ausbau zum Gesundheitszentrum mit weiteren Ärzten, Therapeuten sowie der ökumenischen Sozialstation wäre auch die Vermietung von Seminarräumen an Unternehmen, Volkshochschule oder Musikschule denkbar. Außerdem könnten kurzfristig dringend gesuchte Lagerflächen für ortsansässige Gewerbe- und Handwerksbetriebe zur Verfügung gestellt werden. „Möglichkeiten werden wir einige finden, es sollte aber auch zielgerichtet sein. Hierzu bedarf es aber eines fundierten Konzeptes“, ergänzt Daum.
Das Christliche Jugenddorf Deutschland (CJD) verkauft den Gebäudekomplex, da sich die Rahmenbedingungen in der Arbeitsvermittlung, Qualifizierung und auf dem Arbeitsmarkt verändert haben. Den Standort will man zunächst allerdings nicht aufgeben: Rund 2.300 Quadratmeter benötigt das CJD weiterhin und will diese Fläche nach einem Verkauf von der Stadt anmieten.
Mit Dr. Aref Nabhan gibt es bereits einen zweiten potenziellen Mietinteressenten. Nabhan, der am Rathausplatz eine Facharztpraxis für Orthopädie betreibt, sucht dringend neue Räumlichkeiten. Er möchte seine Praxis zu einer ambulanten Reha-Klinik ausbauen und braucht dafür 500 Quadratmeter Fläche. Neben Ärzten sollen dort Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Reha-Trainer einziehen. Den Standort hält der Arzt für ideal für diesen Zweck, die Ansiedlung weiterer Ärzte oder einer Apotheke für möglich.
Nur ein Problem gibt es: Kauft die GVG Wörth GmbH das CJD-Gelände, so wird der städtische Haushalt zwar nicht belastet, es entfällt aber der Grund aus dem die städtische Tochtergesellschaft 2001 von wesentlichen Ertragssteuerpflichten befreit worden ist. Gewinne müssten dann nachträglich versteuert werden. Die Verwaltung veranschlagt in ihrer Rechnung knapp fünf Millionen Euro an Steuernachzahlungen. Obgleich noch keine konkrete Kaufsumme genannt wurde: Die verbleibenden liquiden Mittel der GVG werden dann aller Voraussicht nach nicht für den Erwerb des CJD-Geländes ausreichen; die Gesellschaft müsste Kredite in Anspruch nehmen.
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