Walldorf
FDP will Katzen-Arrest beenden
Grünen-Umweltministerin Thekla Walker muss zugeben:Genaue Zahl der in Walldorf lebenden Katzen ist nicht bekannt
Walldorf/Stuttgart. Eine kuriose Antwort hat FDP-Landtagsabgeordneter Christian Jung (Landkreis Karlsruhe) von der baden-württembergischen Umweltministerin Thekla Walker (Bündnis 90/Die Grünen) erhalten. „Die genaue Anzahl der in Walldorf-Süd und in den Baugebieten der Umgebung gehaltenen Katzen ist nicht bekannt“, schrieb die Grünen-Politikerin Landtagsabgeordneten Christian Jung in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage zur seit April wieder geltenden Katzen-Arrest zum Schutz der Haubenlerche in Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis).
„Wenn man nicht weiß, wie viele Katzen überhaupt in dem betreffenden Gebiet leben, sollte man keine Allgemeinverfügung erlassen und ein Katzen-Ausgangsverbot verhängen“, sagte der von der Antwort sehr erstaunte FDP-Politiker. Christian Jung sagte weiter: „Die Antworten der Grünen-Umweltministerin Thekla Walker offenbaren, dass es sich bei der Allgemeinverfügung um reinen Aktionismus der beteiligten Landesbehörden handelt. Die Leidtragenden sind die völlig unbeteiligten Katzenbesitzerinnen und Katzenbesitzer und die Katzen, die nur bedingt eine Gefahr für die Haubenlerche darstellen. Ich fordere deshalb, dass das Katzenausgangsverbot sofort beendet wird. Es gibt wirkungsvollere Maßnahmen, um die Haubenlerchen zu schützen.“
Diese Sichtweise unterstützt auch die Walldorfer FDP-Stadträtin Paula Glogowski, die zusammen mit Christian Jung und weiteren liberale Stadtratskollegen mehrmals den direkten Kontakt zu den betroffenen Katzenbesitzern gesucht hatte. „Die grün-schwarze Landesregierung und speziell die Grünen haben sich bei der Erstellung der Allgemeinverfügung und dem Katzenarrest offenbar primär auf die Aussagen des Büros gestützt, welches sich auf die Katzen eingeschossen hatte, was ja auch deren illegale Datensammlung von Katzen und Katzenhaltern gezeigt hat“, sagte Paula Glogowski.
Weder sei der Landesregierung die genaue Anzahl der in Walldorf-Süd gehaltenen Katzen bekannt, noch wurde bei der Aufnahme von Wildkameras zwischen Haus- und verwilderten Katzen unterschieden. Das dennoch die Hauskatzen und deren Besitzer als Sündenböcke herhalten müssten, sei nicht akzeptabel. Die Frage stellt sich für Glogowski und Jung weiter, warum vor allem die frühere Walldorfer Bürgermeisterin und heutige CDU-Landtagsabgeordnete Christiane Staab nicht gegen den undurchdachten Katzenarrest aktiv geworden ist und den Kontakt zu den betroffenen Katzenbesitzern sucht.
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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