Aula des JKG als "kleiner Bundestag"
Gregor Gysi (Die Linke) zu Gast am JKG Bruchsal
Politiker müssen so reden, dass die Menschen es auch verstehen“, so der ehemalige Fraktionsvorsitzende der Partei Die Linke, Gregor Gysi, der den fünfstündigen Leistungskurs Politik von Politiklehrer Mathias Fuchs in der Aula des Justus-Knecht-Gymnasiums in Bruchsal besuchte. Mit Gregor Gysi war einen Tag vor dem 29. Jahrestag der Wiedervereinigung ein Zeitzeuge dieses Ereignisses anwesend, der betonte, dass während des ganzen Prozesses „nicht ein einziger Schuss“ gefallen sei.
Gysi antwortete – in der als kleiner Bundestag umgebauten Aula – auf die zahlreichen Fragen, die die Schüler/-innen in den Wochen davor mit ihrem Politiklehrer vorbereitet hatten. Dabei erfuhren sie, dass Gysi selbst den Mauerfall quasi verschlafen hatte, weil am darauffolgenden Tag ein wichtiger Gerichtsprozess anstand, den er als Anwalt begleitete. Bei seiner ersten Westreise nach Paris sei ihm aufgefallen, dass es über 40 Käsesorten gab, in der DDR selbst lediglich vier!
Auf die Frage, wie er zu seinem Beruf gekommen sei, antwortete Gysi, dass er zunächst den Anwaltsberuf und erst später den Beruf des Politikers ergriffen habe. Dabei gestand er, dass ihn sowohl im Anwaltsberuf als auch im Bereich Politik „Probleme anziehen“, die er lösen möchte. Auch betonte er auf Nachfrage, dass er einen normalen Alltag quasi nie hatte, da er insgesamt vier Berufe (Politiker, Moderator, Anwalt, Autor) und sieben Büros habe. Angesprochen auf die Tatsache, dass die Partei Die Linke viele Stimmen an die AfD verloren habe, antwortete er: „Wir müssen uns wieder mehr um die Menschen kümmern, insbesondere in den neuen Bundesländern“. Zudem sei es wichtig, dass parteiinterne Probleme nur 20 Prozent ausmachen, 80 Prozent sollte man sich mit den Problemen der Menschen beschäftigen! Zuletzt zeigte sich Gysi sehr beeindruckt von Greta Thunberg und betonte, dass die Partei Die Linke im Gegensatz zur Partei Bündnis90/Die Grünen für eine soziale Umweltpolitik stehe.
Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an den ehemaligen Schulleiter des JKG, Hanspeter Gaal, den Vorsitzenden des Deutsch-Israelischen Freundeskreis im Stadt und Landkreise Karlsruhe e.V., Bernd Morlock und den Landrat, Dr. Christoph Schnaudigel, die die Veranstaltung im Vorfeld mit vorbereitet hatten.
Autor:Patrick Wippel (JKG Bruchsal) aus Bruchsal |
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