Wasserfälle Allerheiligen: beliebtes Ausflugsziel im nördlichen Schwarzwald

Ausflugstipp. Die Allerheiligen Wasserfälle zählen zu den schönsten und höchsten im Schwarzwald. Eingebettet in die Berglandschaft von Schliffkopf, Hundskopf und Schwabenkopf, stürzen sie in sieben Kaskaden fast 90 Meter die steilen Felsen hinunter. Die Allerheiligen Wasserfälle gehören zum Schwarzwaldort Oppenau und liegen im nördlichen Schwarzwald am Übergang zum Hochschwarzwald. Sie sind Teil des Nationalparks Schwarzwald, der seit dem Jahr 2014 existiert.

Von der Klosterruine Allerheiligen führt der Weg durch idyllische Mischwälder und auf schmalen, felsigen Pfaden entlang des größten naturbelassenen Wasserfalls im Nordschwarzwald. Der Grindenbach, der Oberlauf des Lierbachs, frisst sich hier in Allerheiligen durch den Porphyr und fällt spektakulär in die Tiefe. Die steilen Wände der Schlucht leuchten durch das feuchte Moos an den Felsen spektakulär in den verschiedensten Grüntönen. 

Der Laufweg entlang der Wasserfälle beträgt etwa 1,5 Kilometer bis 3,5 km (je nach Route). Für den Aufstieg oder Abstieg bis zur Klosterruine muss man rund 123 Höhenmeter zu überwinden. Die Gehzeit beträgt ungefähr 25 bis 90 Minuten - je nachdem aus welcher Richtung man den Spaziergang durch die Klamm antritt und mit welcher körperlichen Fitness. Zum Schluss geht es über einen breiteren Weg mit vielen Treppenstufen zurück zum Klosterhof. Das letzte Wegstück an der oberen Schlucht ist auch einen Kinderwagen geeignet.  Oben gibt es die Möglichkeit, sich im Restaurant Kloster Allerheiligen zu stärken, die Gaststätte ist jedoch in der Nebensaison nur am Wochenende geöffnet. 

Wasserfall und Klosterruine - ein Ort der Sagen und Mythen

Rund um die Ruinen des Klosters Allerheiligen, das seine Wurzeln im 12. Jahrhundert hat, und den urwüchsigen Bergwald des Schluchtenhangs ranken sich viele Sagen, von denen einige am Wegesrand zu erfahren sind. In Sagen des Nordschwarzwalds spielt das Kloster Allerheiligen bis heute eine wichtige Rolle, beispielsweise wenn es um die rund um Oppenau populäre Figur des "Moospfaffs". Dieser ist ein Geistlicher, der, so erzählt man sich bis heut - nachdem er im Dreißigjährigen Krieg auf dem Weg zu einer letzten Ölung eine Hostie verloren hat, noch immer auf der Suche nach der Hostie umherwandere und Menschen irreführe.

Ein schmaler, verwurzelter Pfad führt zur Engelskanzel, von wo aus sich ein freier Blick durch die Schlucht bietet. Von hier aus soll im Dreisigjährigen Krieg auf der Flucht vor Soldaten ein Mädchen in letzter Verzweiflung und unter Flehen in die Tiefe gesprungen sein. Man erzählt, sie habe überlebt. Ihr Gottesglaube habe ihr das Leben gerettet, da Engel kamen und das Mädchen sicher auf den Felsen, der heute als "Engelskanzel" bekannt ist, getragen haben.

Service-Infos

Für Autos und Camping-Fahrzeuge gibt es am oberen und am unteren Eingang der  Wasserfälle kostenlose Parkplätze, die aber am Wochenende und zur Hauptsaison schnell überfüllt sind. Es gibt vor Ort auch zwei Bushaltestellen (eine am unteren Eingang, eine am Kloster) die unter anderem vom Oppenauer Bahnhof aus angefahren werden. Vom unteren Parkplatz führt ein barrierefreier Weg zum Fuß des Wasserfalls. Der Hauptweg entlang der Schlucht ist nicht barrierefrei und führt über zahlreiche Treppen und Engstellen. Das letzte Stück des Weges am oberen Ende der Schlucht kann ebenfalls gut mit Kinderwagen genutzt werden. Die Wasserfälle sind jederzeit kostenfrei zu erleben. Entlang der Wasserfälle bietet das Nationalparkteam regelmäßig geführte Wanderungen an. Und selbstverständlich eignet sich die Gegend rund um die Wasserfälle auch hervorragend für längeren Touren - sei es zu Fuß oder auf dem Rad, bei denen sich Allerheiligen hervorragend als Zwischenstopp anbietet.
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