Flüsse und Seen sollten trotz Rekordkälte noch nicht betreten werden
Noch ist das Eis dünn
Landkreis Germersheim. Der Winter hat sich noch einmal fest in der Region eingenistet. Der Deutsche Wetterdienst warnt am Wochenende vor Rekord-Minustemperaturen im zweistelligen Bereich. Selbst in Niederungen und milden Regionen frieren deshalb derzeit Seen und teilweise auch schon Flüsse zu. Allerdings warnen DLRG, Feuerwehr und Rettungsdienste vehement: „Das Betreten der Eisflächen ist lebensgefährlich".
Gerade jetzt, wo durch die Corona-Pandemie Freizeitaktivitäten auf ein Minimum beschränkt sind, fürchten die Verantwortlichen, dass es am Wochenende geradezu einen Run auf die Eisflächen geben könnte. Der Schnee lockt nach draußen - da ist es zweifelsohne verlockend, auch auf Eisflächen zu steigen. Dennoch warnen die Wasserretter vor dem Schlittschuhlaufen oder einem Spaziergang auf dem Eis. Denn generell gilt: Ein zugefrorenes Gewässer sollte immer erst dann betreten werden, wenn es offiziell dafür freigegeben ist. Die Eisdecke ist zwar vielerorts schon mehrere Zentimeter dick, jedoch können Lufteinschlüsse oder wärmere Strömungen unter der Eisdecke die Stabilität des Eises erheblich verringern, ohne dass dies für den Laien ersichtlich wäre. Auch Schnee und bewachsene Uferzonen verändern die Tragfähigkeit des Eises, das auf den ersten Blick und auf den ertsen Schirtt durchaus stabil erscheinen mag. Erst ab einer Eisdicke von ungefähr 15 Zentimetern, bei fließenden Gewässern sogar mindestens 20 Zentimeter, kann die Eisfläche sorglos genutzt werden.
Wer sich dennoch aufs Eis begeben will, sollte beachten: Wenn es anfängt zu knacken, sollte man sich sofort ganz flach auf den Bau legen und vorsichtig Richtung Ufer rutschen.Ist bereits jemand eingebrochen, sollten sich auf keinen Fall noch mehr Menschen zu weit aufs Eis hinaus wagen. Eine Winterjacke, ein Schal oder im besten Fall ein Abschleppseil aus dem Auto können dazu benutzt werden, die Person im Wasser zu retten. Noch bevor man selbst zur Tat schreitet, sollte man aber unbedingt die Rettungskräfte über den Notruf 112 alarmieren: Zum eigenen Schutz und um anschließend den Eingebrochenen zu versorgen. Eine Selbstrettung ist nur sehr schwierig möglich: Um Hilfe rufen, wenig strampeln und die Hände seitlich auf die Eisdecke legen, um zu verhindern, dass man unter die Eisfläche gerät – das raten die Experten im Notfall.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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