Kreatives von "Auer Jaehlings" interaktiv
"Musik jenseits der Sicherheit" in Karlsruhe
Karlsruhe. Zwei vielfach ausgezeichnete Komponisten der "Neuen Musik", die auch Jazz, Chanson, Elektronik und zeitgemäße Beats können, dazu ein Schauspieler und Regisseur, dessen Sprache immer auch ein Instrument ist: "Auer Jaehlings" haben mit „Wellness ist der Gedanke“ und „Enjoy Auer Live!“ zwei CDs veröffentlicht und auch gleich eine manifestartige Gebrauchsanweisung dazu geliefert.
Sie beginnt mit dem Satz: „Unsere Harmonien sind anders als die eurigen. Wir verwenden auch Vierteltöne und noch geringere Tonverschiebungen. Unseren Musikinstrumenten, die ihr noch nicht kennt, entlocken wir Melodien von höchstem Wohlklang, die
euch unbekannt sind." Mit gewissen akustischen Vorrichtungen, die an das Ohr gebracht werden, kann das Gehör verbessert werden und die Tonübertragung selbst beträchtlich verstärkt werden. "Wir können auch den Schall nach verschiedenen merkwürdigen Verfahren zum Widerhall bringen, wobei aber die Töne nicht nur wiederholt zurückgeworfen, sondern auch nach Belieben verstärkt oder geschwächt werden können; die artikulierte Stimme lässt sich dabei auch in einer andern Klangfarbe wiedergeben."
Ab 10. Dezember findet in Karlsruhe nun die Kunstaktion „Grenzenlose Möglichkeiten“ statt. Von Plakaten im Stadtgebiet kann über einen QR Code die Videoinstallation gestreamt werden. In fünf rotierend ausgestrahlten Videos macht die Gruppe "Auer Jaehlings" dabei ihre „Musik jenseits der Sicherheit“ erlebbar. Gefördert wurde die Aktion vom baden-württembergischen Ministerium für Kultur im Rahmen der Förderung künstlerischer Praxis während der Corona-Pandemie.
Musikfans müssen nach diesem Text des einleitenden Textes nicht weghören, denn was primär nach deutscher Ingenieurskunst klingt, ist hier durchaus augenzwinkernd gemeint. Denn tatsächlich ist diese Musik ein einziges kurioses und abenteuerliches Schwelgen wider der aktuellen Gefühlszustände der Welt, gewissermaßen ein "Wellness-Urlaub auf dem Pulverfass", eine ebenso schöngeistige wie erfrischend relaxte Performance dreier Meister ihres Fachs – Jürgen Sihler (Sprache, Schauspiel), Stephan Marc Schneider (Gitarre, Elektronik) und Erich S. Hermann (Keyboards, Elektronik).
Literaturkenner werden es schon erahnt haben, denn das Manifest stammt nicht von der Band "Auer Jaehlings", sondern von Francis Bacon, der es vor 398 Jahren geschrieben hat. Infos: 13oder14.de
Autor:Jo Wagner |
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