Ab Donnerstag, 15. August, in Karlsruhe
SCHLOSSLICHTSPIELE mit neuen Shows und Grönemeyer-Ouvertüre
Karlsruhe. In der kommenden Woche feiert die 10. Edition der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe ihre Premiere. Von Donnerstag, 15. August, 21:15 Uhr an wird die barocke Fassade des Karlsruher Schlosses wieder zur Leinwand für sensationelle und begeisternde Projection Mappings, zur Plattform für digitale Medienkunst, die in den vergangenen Jahren mehr als zwei Millionen Besucher in die UNESCO City of Media Arts gelockt hat. Bei den SCHLOSSLICHTSPIELEN kommen verschiedene Menschen zusammen und feiern gemeinsam die Gemeinschaft - das kann man nicht hochgenug einschätzen, sagte Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, im Rahmen einer Pressekonferenz bei der Stiftung Forum Recht in Karlsruhe. Unter dem Titel „Everybody counts“ setzen sich die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe 2024 insbesondere mit den Themen Recht, Freiheit und Demokratie auseinander, denn das Grundgesetz wird 75 Jahre alt.
Drei neue Shows der 10. Edition entstammen dem BBBank-Award. Unter mehr als 70 Einreichungen zum Thema „Recht“ konnten sich drei Werke durchsetzen, die nun auf dem Karlsruher Schloss als Projection Mapping zu sehen sein werden. Den ersten Preis erhielt Julia Shamsheieva mit ihrem Werk „Liberty Enlightening the World“. Sie lädt die Betrachter auf eine Reise ein - die Reise von Faust. Die visuelle Retro-Ästhetik unterstreicht die historische Zyklizität gesellschaftlicher Prozesse und versetzt uns zurück in die Filme des vergangenen Jahrhunderts.
Den zweiten Preis erhielt Studio Julian Hölscher mit „Letters of Liberty“. Die Projektion ist aus einer einfachen Botschaft geschaffen: Demokratie ist dann lebendig, wenn Bürgerinnen und Bürger mitmachen und sie gestalten. Aus „Me“ wird „We“ und wie in einem Chor zählt jede Stimme, damit schließlich ein gemeinsames „Wir“ erklingen kann.
Mit einem dritten Preis beim BBBank-Award wurde „Discourse“ von John Tettenborn (RESORB) und Kourtney Lara Ross ausgezeichnet. Bei ihnen führen abstrakte Wesen vor, wie Demokratie funktionieren kann. Ihre Show zeigt ein kleines Universum mit unterschiedlichen Charakteren, die alle die gemeinsame Aufgabe haben, sich zu organisieren, um zu koexistieren. Allen drei Preisträger wird am Premierentag der SCHLOSSLICHTSPIELE der BBBank-Award feierlich übergeben.
Mit dem dm-Award „connecting worlds” wird ein weiterer Preis vergeben. Er zeichnet Projekte aus, die sich mit der Verbindung des digitalen Raums der SCHLOSSLICHTSPIELE-Projection Mappings mit dem analogen Raum vor dem Schloss in Richtung Innenstadt auseinandersetzen. Erster Preisträger ist das Overlapping Studio. Mit „Particles Ensemble“ schaffen sie eine interaktive Medieninstallation, die die Projektion auf der Fassade und das Geschehen auf dem Schlossplatz miteinander verschmelzen lässt: Infrarotsensoren scannen die Bewegungen des Publikums in den beleuchteten Bereichen zwischen den Springbrunnen und verwandeln sie in tanzende Partikel auf der Fassade.
Einen kleinen Geburtstag auf der Schlossfassade feiert Maxin10sity. Zum zehnten Mal wird bei den SCHLOSSLICHTSPIELEN das ungarische Künstlerkollektiv, das mit seinen Werken immer wieder begeistert, dabei sein. Insgesamt 93 Minuten Show haben die Ungarn auf die Fassade des Karlsruher Schlosses gezaubert – das kann kein anderer Ort vorweisen, den die Gruppe bisher inszenierte. Naheliegend ist dann auch der Titel des Werkes: „Unforgot10 Chapters“. Man darf also gespannt sein, welche Elemente aus „300 Fragments“, „LEGACY“ und vielen anderen Shows in dem neuen Werk auftauchen. Unabhängig davon werden die Shows der Publikumslieblinge auch im Abendprogramm in vollständiger Länge zu finden sein. Der Mittwoch, 28. August, steht übrigens ganz im Zeichen der Ungarn. Dann sind erstmals alle Shows von ihnen an einem Abend zu sehen.
In „Arrrtt. I GG“ setzen sich Veronika Biebrich, Verena Stella Gompf und Nikolaus Völzow (mit Unterstützung von Alistair Hudson) mit dem Grundgesetz auseinander. Die Künstlerinnen und Künstler haben ihr Atelier im Kreativpark Alter Schlachthof in Karlsruhe. In Ihrem Beitrag „Arrrtt. I GG“ visualisieren sie anhand des Phänomens eines Glitch den Prozess der kontinuierlich den gesellschaftlichen Gegebenheiten angepassten Deutung und Beurteilung des Grundgesetzes.
Zur Ouvertüre der SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe kommt Herbert Grönemeyer nach Karlsruhe: Open-Air auf dem Schlossplatz mit Projektion auf der 170 Meter breiten Schlossfassade und einer eigens für den Karlsruher Abend zusammengestellten Setlist. Die beiden Konzerte am 9. und 10. August sind bereits ausverkauft. Grönemeyer wird aber auch Teil der diesjährigen SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe sein: „Angstfrei“ von Grönemeyers aktuellem Album „Das ist los“ wird als Projection Mapping immer freitags bis sonntags bei den SCHLOSSLICHTSPIELEN zu sehen sein.
Ebenfalls vor Start der SCHLOSSLICHTSPIELE finden am 10. August im Herzen von Karlsruhe auf dem Marktplatz die Jungen Verfassungsgespräche statt. Hier kommen Jugendliche und junge Erwachsene mit Persönlichkeiten aus Justiz, Medien und Kultur auf dem Karlsruher Marktplatz ins Gespräch. Thema der Open-Air-Diskussion: Die Zukunft von Rechtsstaat und Demokratie. Rund um die Open-Air-Diskussion sorgt dm- drogerie markt gemeinsam mit Partnern aus der Vermittlungs- und Jugendarbeit auf dem Marktplatz für ein vielfältiges und interaktives Edutainment-Programm für Groß und Klein. Zwischen 11:00 und 19:00 Uhr können Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Erlebnistag „Lust an Zukunft“ an einer interaktiven Ausstellung der Demokratiewerte, an Musikworkshops sowie an kreativen Spiel- und Bastelangeboten zu Demokratie und dem Grundgesetz teilnehmen.
Unter dem Titel „Media art is here“ verwandeln sich parallel zu den SCHLOSSLICHTSPIELEN vom 15. August bis 15. September 2024 öffentliche Plätze, Fassaden und Schaufenster in eine digitale Bühne, die Installationen, Videos und Performances sowie interdisziplinäre Projekte präsentieren. Die Ausstellung ist kostenfrei und offen für alle, was eine breite Plattform für den Austausch und die Teilhabe an zeitgenössischer Medienkunst ermöglicht. Das jährliche Projektförderprogramm für Medienkunst der Stadt Karlsruhe spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem es Künstlerinnen und Künstler die Verwirklichung ihrer kreativen Visionen und deren öffentliche Präsentation ermöglicht. Auf diese Weise trägt „Media art is here“ zur kulturellen Vielfalt bei und stärkt den inklusiven Charakter der Stadt Karlsruhe als UNESCO Creative City of Media Arts.
Am 17. August findet der Umzug in die Zukunft in der Innenstadt statt. Eine bunte, künstlerisch-kreative Parade mit Musik und Message durch die Karlsruher Innenstadt. Es ist eine Demonstration für das “Recht auf Zukunft”. Der Umzug soll Lebensfreude ausstrahlen und zeigen, dass die Beschäftigung mit Themen der Nachhaltigkeit, sozialen Gerechtigkeit und Klimafreundlichkeit Freude machen und inspirieren kann. Auf der Schlossfassade findet sich dies wieder in „Umzug in die Zukunft“, einem Gastbeitrag, der vom Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am KIT in Zusammenarbeit mit Karlsruher Künstlerinnen und Künstlern erstellt wurde. Die Vision des Stadtgründers Carl Wilhelm wird neubelebt: diesmal nicht als Realisierung des Willens eines absolutistischen Markgrafen, sondern als gemeinsam zu schaffende Zukunftswelt.
Zum Antikriegstag am 1. September präsentiert „Antiwarcoalition.art“ in den folgen- den 20 Minuten ein Programm mit Teilen des internationalen Kunstprojekts „Sense of Safety“ und einer Ausstellung im Yermilov Center in der ukrainischen Stadt Charkiw. Dieses Screening schafft eine „Brücke der Solidarität“ mit der Stadt und den Gemeinden, die täglich Angriffen ausgesetzt sind. Das internationale Ausstellungsprojekt soll die Aufmerksamkeit auf die Stadt Charkiw lenken, die durch ständige Bombardierungen in eine Grauzone verwandelt wurde. In einem zweiten Programm gibt das Atelier von Aza Nizi Maza in Charkiw mit einer Auswahl von Kinderzeichnungen Einblicke in die Realität der nordostukrainischen Stadt. Trotz der Widrigkeiten des Krieges bietet das Atelier den Kindern einen Raum, in dem sie sich künstlerisch entfalten und ausdrücken können, und fördert ihre Fähigkeit, Hoffnung zu bewahren, Widerstandsfähigkeit und Kreativität zu entwickeln.
Die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe beginnen allabendlich mit Einbruch der Dämmerung. Ab Donnerstag, 15. August, beginnen die SCHLOSSLICHTSPIELE um 21.15 Uhr, ab Sonntag, 18. August um 21:00 Uhr. Ab Sonntag, 25. August ist der Beginn um 20:45 Uhr und eine Woche später ab dem 1. September um 20:30 Uhr. In der finalen Woche starten die SCHLOSSLICHTSPIELE dann um 20:15. Uhr. Veranstaltungsende ist Sonntag bis Donnerstag um 23:15 Uhr sowie Freitag und Samstag um 23:30 Uhr.
Anreise: An vielen zentralen Verkehrspunkten in der Karlsruher Innenstadt führen Baustellen und Straßensperrungen derzeit zu Verkehrsbeeinträchtigungen. Wer kann, sollte es vermeiden, mit dem eigenen PKW bis in die Karlsruher Innenstadt zu fahren. Die Veranstalter empfehlen eindringlich die Anreise zu den SCHLOSSLICHTSPIELEN mit dem ÖPNV sowie mit dem Fahrrad oder zu Fuß.
Die unterirdische Straßenbahnhaltestelle Marktplatz ist etwa 150 Meter vom Veranstaltungsgelände entfernt, barrierefrei zugänglich. Allerdings wird aufgrund der Schienensperrung auf der Achse zwischen Entenfang und Kronenplatz nur die Haltestelle Marktplatz Pyramide angefahren. Aus dem Westen nur über Umleitung. Wer bei der Anreise auf das Auto angewiesen ist, sollte nach Möglichkeit die direkte Umgebung des Veranstaltungsortes meiden und eines der zahlreichen Parkhäuser in der Innenstadt ansteuern. Hier empfehlen sich z.B. die Parkgaragen am Festplatz und am Friedrichsplatz, die fußläufig vom Konzertgelände entfernt sind. Die Tiefgarage direkt unter dem Schlossplatz wird erfahrungsgemäß frühzeitig ausgelastet sein, zudem ist die An- und Abfahrsituation durch Baustellen erschwert – mit Rückstau ist zu rechnen.
Autor:Jo Wagner |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.