Voodoo Jürgens beim ZELTIVAL Karlsruhe
Wiener Hardcore-Schmäh mit der Abrissbirne
Karlsruhe. Im Programm des Karlsruher ZELTIVAL sind jedes Jahr aufs Neue Künstler*innen von sämtlichen Kontinente vertreten. Die stilistische Breite des Sommerfestivals reicht von Rock und Pop über Jazz bis zu den unterschiedlichsten Facetten der Weltmusik. Zum Einstieg in die letzte Festivalwoche ging es nicht auf die andere Seite des Erdballs - es ging ins Nachbarland nach Österreich. Und dennoch schickte Voodoo Jürgens mit seiner Band Ansa Panier beste Grüße aus einem anderen Universum. Mit viel Wiener Schmäh und mit viel Leidenschaft erzählte Voodoo seine Geschichten von den Außenseitern, Gaunern, Verlierern und abgehängten Antihelden. Von den Stadtvierteln, die Touristen eher selten besuchen, von Charakteren, denen man allenfalls in Voodoos Lieder gerne begegnet und von Erinnerungen an eine nicht immer ganz "glatt verlaufene" Kindheit. Und hier gibt die Kunstfigur Voodoo Jürgens zum ersten Mal richtig viel von sich selbst preis - Geschichten aus der Jugend, Ankedoten aus der Schulzeit, der Schmerz der ersten Liebe. Man lächelt, schmunzelte und leidet manchmal auch ein bisschen mit. Aber am Ende siegt immer die schwarze Humor und eben der viel zitierte, der - ganz besondere - Wiener Schmäh.
Dass das alles musikalisch und lyrisch Spitzenklasse ist, muss man über Voodoo Jürgens und die Ansa Panier nicht mehr schreiben - es ist bekannt, wir reden hier von einer der besten deutschsprachigen Livebands. Das ist zeitlos, mutig, selbstbewusst und voll rauer Emotion. Das war nicht nur Austropop. Das war Wiener Soul.
Autor:Heike Schwitalla aus Germersheim | |
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