Karles Woche - der Kommentar im Wochenblatt Karlsruhe
Abstand heißt auch Anstand
Zur Tagesordnung darf man hier einfach nicht übergehen! Die Bilder der sogenannten „Freiheits-Demo“ am vergangenen Wochenende in Berlin wirken nach. Reichsflaggen, die bei einem regelrechten Sturm auf den Reichstag wehen: Ein dunkleres Symbol kann man sich nicht vorstellen.
Und nein, wir diskutieren hier nicht über die Flagge; ob es vielleicht die Flagge für Schiffe des „Norddeutschen Bundes“ war, oder die Handelsflagge, die Flagge des Deutschen Reichs, des Kaiserreichs oder ... In aller Deutlichkeit: Jetzt ist die Zeit für Abstand, nicht nur im Corona-Alltag, sondern auch für diejenigen, die sich ebenfalls aus unserer Region aufgemacht haben, um überwiegend friedlich gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren.
Denn ohne Distanzierung wird diese – und wir sind bewusst deutlich – in Baden-Württemberg beheimatete „Querdenken“-Bewegung zum Steigbügelhalter alter und neuer Faschisten, die nichts am Hut haben mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Sie wollen dieses „System“ kippen, das ihnen erlaubt, ihre Meinung frei zu äußern. Daher: Es ist Zeit für einen neuen „Anstand“: Abstand und Distanz zu den rechten Trittbrettfahrern bürgerlichen Protestes.
Autor:Jo Wagner |
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