Herren und Damen Tabellenführer / Gedenktafel für KFV-Gründer und Fußball-Pionier Bensemann enthüllt
Aufschwung beim Karlsruher Traditionsverein KFV
Karlsruhe. Positive Nachrichten gibt es derzeit vom KFV zu vermelden. Der Deutsche Meister von 1910, der um die Jahrtausendwende als „klinisch tot“ galt, aber nie aus dem Vereinsregister gelöscht war, spielt derzeit in der Kreisliga C, der niedrigsten Spielklasse der Fächerstadt. Aber selbst da gab es in der jüngsten Vergangenheit herbe Klatschen.
Unerwarteter Höhenflug
Aber in diesem Jahr setzt der Traditionsverein zu einem unerwarteten Höhenflug an. Derzeit ist der KFV auf Platz eins, das Damen-Team ebenfalls und designierter Meister. In der Vorstandschaft hat der KFV bekannte Namen. Andreas Reifsteck, Geschäftsführer der "Kreishandwerkerschaft Karlsruhe", zählt ebenso dazu wie Steffen Herberger, der Ur-Großneffe von Sepp Herberger. Auch Ex-KSC-Akteur Helmut Hermann, der einst beim KFV das Fußball-Abc erlernte, zählt dazu. Für Reifsteck ist der derzeitige Aufschwung eng mit den aktuellen Trainern verbunden. „Das sind Namen mit Strahlkraft. Viele Akteure haben sich deswegen für uns entschieden. Wilfried Trenkel ist eine KSC-Legende und Dirk Hauri hat früher selbst für den KFV gespielt. Beim SSV Ulm war einst Ralf Rangnick sein Coach.“
Derzeit spielt der Verein ohne "echte" Heimat, denn das ruhmreiche "Stadion an der Telegrafenkaserne" ist Geschichte, die Vorgänge des Verlustes sind noch nicht ganz "verarbeitet": Heute befinden sich an der Stelle der früheren großen Erfolge ein Seniorenheim und ein Platz des Nachbarn FC West. Gespielt wird daher aktuell beim DJK Rüppurr, die Damen bei der DJK Durlach. „Die Kameradschaft bei unseren Teams ist groartig. Es ist schön, dass es wieder aufwärts geht“, so Reifsteck der eine langfristige Perspektive für den KFV sucht - einschließlich Domizil. Keine leichte Sache in Karlsruhe.
Zudem wurde nahe des Engländerplatzes, der Wiege des Fußballs in Deutschland, Anfang Mai eine Gedenktafel für KFV-Vereinspräsident Walther Bensemann enthüllt. Der Pionier, der das „englische Spiel“ nach Deutschland brachte und das Fußball-Magazin „kicker“ ins Leben rief, gründete 1891 den ältesten Fußballverein Süddeutschlands. Großartige Spieler wie Julius Hirsch und Gottfried Fuchs, der Rekordtorschütze im DFB-Dress mit zehn Treffern 1912 gegen Russland, brachte der KFV hervor. Intiiert wurde das Memorial-Projekt von den KSC-Supporters. Die Stele mit Gedenktafel befindet sich zwischen Mensa Moltke und Anne-Frank-Haus an der Moltkestraße- 20. (voko)
Infos: www.karlsruher-fv1891.de
Autor:Jo Wagner |
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