Karle - der Kommentar im "Wochenblatt"
Das ist eine Chance
Die Welt, zumindest die christliche, blickt auf Karlsruhe. Tatsächlich ist das Treffen des Ökumenischen Rats der Kirchen ein Ereignis, das nur alle acht Jahre stattfindet – und tausende religiöse Repräsentanten an einem Ort zusammenführt. Erstmals findet die Konferenz in Deutschland statt, zum zweiten Mal überhaupt in Europa – und es ist nicht übertrieben, von einem historischen Ereignis zu sprechen. Für die Bevölkerung war in der Stadt bislang wenig zu spüren oder von einem Aufbruch à la Kirchentag, aber eben das ist dieses Treffen auch nicht. Es ist eine Art Konzil der Leitungsebenen, nicht der Laien.
Trotzdem strahlen diese zehn Tage auch in unser Stadtleben ab. Zentrale Begegnungszentren, eine Kulturbühne am Marktplatz und nicht zuletzt die Schlosslichtspiele bilden einen offenen Rahmen, in dem alle mitdiskutieren und mitfeiern können. Gerade in schwierigen Zeiten, in denen sich die Kirche befindet, ist es unerlässlich: Ein Konzil hinter verschlossenen Türen braucht kein Mensch. Denn ohne eine neue Offenheit wird die Institution Kirche weiter verlieren.
Autor:Jo Wagner |
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