"Spider Murphy Gang" begeistert in Karlsruhe
"Ein Besuch in der Heimat"
Karlsruhe. Ob "Schickeria", "Herzklopfen", "Mir san a bayrische Band" oder natürlich "Skandal im Sperrbezirk": Da gibt es keine Diskussion, das ist die "Spider Murphy Gang" - und sie spielte am Wochenende unplugged vor dem Karlsruher Schloss zum Auftakt der 80er Jahre-Events mit Musik und Ausstellung im Badischen Landesmuseum. "Es ist wie ein Besuch in der Heimat", so Günther Sigl, der schließlich von 1958 bis 1968 in Karlsruhe aufwuchs, unter tosendem Beifall des Publikums. Schließlich waren etliche der Besucher "Wegbegleiter in meiner Jugend", wie er schmunzelnd anmerkte. Auf die Nachfrage, ob noch Klassen- oder Schulkameraden von ihm im Publikum seien, lachte Sigl - und das Publikum übernahm die hörbare Antwort.
Erlebnisse aus Karlsruhe
Immer wieder gab der 76-Jährige zwischen dem "bayrischen Rock'n'Roll" Einblicke in sein Privatleben, erzählte Erlebnisse aus Karlsruhe, aus seiner Schulzeit, den ersten "Gehversuchen" als Musiker oder seiner Lehre bei der "Volksbank". "Da muss ja noch jemand da sein, auch wenn das schon eine Weile her ist." Damals habe er rund 150 DM als Lohn erhalten - um das aufzubessern, habe man abends und an den Wochenende noch musiziert. "Da gab es noch so rund 8 DM - für jeden. Immerhin haben wir so als Band noch 30 bis 40 Mark eingenommen."
Allerdings ist ein Teil des Geldes noch nach den Konzerten in der Stadt "drauf gegangen", wie Sigl mit einem Lachen anmerkte: Denn danach ging es an der Hauptpost noch in den "Rauchfang". Ältere Karlsruher wissen, was er meinte, denn nach einer abendlichen Gaststättentour ging es oft noch in den "Rauchfang" in der Douglasstraße, die bis "mindestens" 3 Uhr auf hatte, dazu gab es Musik, "sogar eine Damenkapelle spielte" und es gab "leckere halbe Backhendl". Es war offensichtlich, dass das Publikum wusste, wovon Sigl sprach, denn ein wissendes Grinsen machte sich bei diesen Schilderungen im Publikum breit.
Fest mit in der "Gang" ist seit 1997 auch der Karlsruher Dieter Radig, "mit dem wir oft auch im Kroko Keller geprobt haben", wie es Sigl beschrieb, auch wenn er jünger sei - aber vor dem Schloss stand er auch auf der Bühne. Radig ist Maler und Musiker in Karlsruhe, hat sein Atelier übrigens in der Südweststadt. Auch deshalb sei ein Auftritt in Karlsruhe auch immer irgendwie ein Besuch in der Heimat, wie nach Hause kommen. Für das Publikum war der äußert unterhaltsame Abend dadurch auch eine Art Eintauchen in die eigene Geschichte, in die Geschichte der Stadt Garlsruhe - und das passte auch zum Anlass.
Infos: https://spider-murphy-gang.de/ und https://www.karlsruhe-erleben.de/
Autor:Jo Wagner |
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