In Neureut sollen Tiere in Würde alt werden / Ehrenamtliche kümmern sich drum
Engagement für den Gnadenhof
Engagement. Sieben Ziegen, drei Schafe und zehn Pferde tummeln sich auf der Koppel und den Stallungen des Gnadenhofs Neureut-Kirchfeld. Es wirkt ziemlich idyllisch hier mit dem vielen Grün und dem Gemecker der Ziegen. Doch die Idylle trügt. „Auch die Tiere leiden unter Corona. Das ist jetzt eher bildlich gesprochen. Natürlich leiden die Tiere nicht unter dem Virus, sondern an den Folgen. Wir können unsere Feste nicht ausrichten, mit denen wir Einnahmen für das Futter finanzieren“, sagt Vorstand Klaus Graf.
Der Gnadenhof ist ehrenamtlich organisiert und generiert seine Einnahmen aus Spenden und Patenschaften für die Tiere. Feste sind ein wichtiger Teil der Einnahmeseite. „Unser Herbstmarkt im Oktober steht auf der Kippe. Wir hoffen aber, dass er unter Auflagen stattfinden kann. Wenn aber unser Weihnachtsmarkt ausfallen sollte, wäre das gar nicht gut“, so Graf.
Pferde, Ziegen und Schafe bekommen aktuell genug Mais, Karotten, hartes Brot, Äpfel oder Müsli, aber auch die Tierarztkosten müsse man einkalkulieren. Regelmäßig schaut eine Tierärztin vorbei. Die Spendenbereitschaft sei generell da. Aber letztlich bleibe nur die Hoffnung, dass es irgendwann wieder normal weitergehe, betont Graf.
Der Gnadenhof Neureut besteht aus einem harten Kern von zehn Personen, hinzukommen rund 60 Mitglieder. „Ohne dieses freiwillige Engagement wäre diese Arbeit sonst nicht zu stemmen. Da ist ein definitiv ein großes Lob für alle Aktiven fällig“, sagt der Lagerist, der täglich im Hof ist und die bürgerschaftliche Arbeit mit den Tieren als Ausgleich zu seinem Job sieht.
Die Tiere, die sich hier befinden, kommen meist aus „schlechter Haltung“. Den Gnadenhof bezeichnet er als „eine Art Hospiz für Tiere“. Hier könnten die Tiere in aller Würde alt werden. Es sei schön zu sehen, wenn die Tiere ihre letzten Jahre in der Gemeinschaft von Artgenossen und in Ruhe genießen könnten, fügt Graf hinzu, der seit elf Jahren für den Gnadenhof tätig ist und gemeinsam mit Mit-Vorstand Anja Spinner und Jürgen Schwarz die Geschicke der Einrichtung unweit der Bundeswehr-Kaserne in Neureut-Kirchfeld führt. (voko)
„Das geht uns alle an“ ist eine Initiative des „Bundesverbandes Deutscher Anzeigenblätter“ (BVDA). Das Ehrenamt ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft: Deshalb präsentierten wir seit Jahren bundesweit die „Woche des bürgerschaftlichen Engagements“, unterstützen das Ehrenamt an der Basis
Autor:Jo Wagner |
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