Gedenkaktion am 21. Juni in der Karlsruher Innenstadt
Erinnerung aufpolieren, "Stolpersteine" putzen
Karlsruhe. Die "Stolpersteine"-Putzaktion lädt am Sonntag, 21. Juni, ein zum aktiven Gedenken an Verfolgte, an in den Selbstmord getriebene, deportierte und getötete Menschenan Opfern der NS-Zeit.
Dies erfolgt mit dem Putzen von "Stolpersteinen" in der Karlsruher Innenstadt-West. Unter Beachtung geltender Abstands- und Gesundheitsvorschriften wie Maskenpflicht werden für unterschiedliche Opfergruppen ausgewählte Verlegestellen von "Stolpersteinen" aufgesucht. Neben dem Polieren der "Stolpersteine" wird auch die Zeit genommen, einzelne Biografien ausführlicher vorzustellen. So wird Lebensgeschichte nachvollziehbarer.
Die kleineren Messingplatten halten die Erinnerung daran wach, dass Verbrechen vieler auch in der unmittelbaren Nachbarschaft verübt wurden: Es waren Nachbarn, Bekannte, Schulkameraden oder Vereinskollegen, die starben, weil sie zum Beispiel Juden oder politisch missliebig waren, weil sie unter einer bestimmten Krankheit litten, weil sie behindert, homosexuell oder Zeugen Jehovas waren. Die einst vom Künstler Gunter Demnig verlegten "Stolpersteine" werden mit der Zeit unscheinbar und haben Patina angesetzt. - deshalb werden sie gereinigt - und dabei der Menschen gedacht! Der Termin ist bewusst gewählt, denn am 22. Juni 1941 begann der Angriff auf die Sowjetunion.
Infos: Treff ist um 14 Uhr auf dem zentralen Europaplatz. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Aktivität findet bei jedem Wetter statt und ist kostenfrei. Das Material für Putzen und zum Aufpolieren der Steine wird gestellt. Unter dem Dach von "Gegen Vergessen - Für Demokratie" wird die Karlsruher "Stolpersteine"-Putzaktion seit 2012 durchgeführt, www.erinnerung-aufpolieren.de
Autor:Jo Wagner |
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