Kreistag entscheidet wieder gegen Bruchsaler Wunsch
Erneut wird das „BR“-Kennzeichen verhindert
Region. An einer Wiedereinführung des Altkennzeichens „BR“ (für Bruchsal) im Landkreis Karlsruhe hat der Kreistag kein Interesse bekundet. Das Gremium bestätigte in der Sitzung vergangene Woche mit 61 Stimmen bei 16 Gegenstimmen, und zwei Enthaltungen, seinen Beschluss vom 24. Januar 2013.
Der Kreistag erkannte erneut keinen Vorteil bei der Wiedereinführung des „BR“-Kennzeichens. Eine Entscheidung, die durchaus Stirnrunzeln auslöst, denn zum Beispiel in anderen Orten – „BCH“, „GD“, „HCH“, „LEO“, "VAI" und „MGH“ (Buchen/Neckar-Odenwald-Kreis, Schwäbisch Gmünd/Ostalbkreis, Hechingen/Zollernalbkreis, Leonberg/Landkreis Böblingen und Bad Mergentheim/Main-Tauber-Kreis) – gab es kein langes Hickhack, man akzeptierte den Wunsch der Bürger. Stichwort „Kennzeichenliberalisierung“: Immerhin steht auch das zuständige Ministerium der Sache positiv gegenüber. Nostalgisch veranlagte Autofahrer dürfen an diesen Orten wieder mit den "alten" Kfz-Kennzeichen unterwegs sein - nur in Bruchsal nicht! (Abgesehen von den wenigen ganz alten Fahrzeugen, die noch immer mit dem "BR" unterwegs sind.)
Warum blockt der Kreistag so gegen Bruchsaler Wünsche?
Der Kreistag befasste sich erneut mit der Thematik einer Wiedereinführung des „BR“-Kennzeichens,
nachdem von Befürwortern 4.870 Unterschriften gesammelt wurden. Doch etwas verwundert die ablehnende Haltung des Kreisrats in Sachen „BR“: Schließlich gibt’s laut Stadtverwaltung Bruchsal immer wieder Anfragen nach „BR“-Nummernschildern. Auch der Bruchsaler Gemeinderat wollte das Kennzeichen „BR“ wegen des Bürgerwunsches und als Maßnahme zum Standortmarketing unbedingt wieder einführen (das "Wochenblatt" berichtete). Doch das Bruchsaler Gremium machte die Rechnung – auch in diesem Fall – ohne den Kreistag des Landkreises Karlsruhe.
Das Veto des Kreistages stößt in Bruchsal auf wenig Verständnis. Schon die Begründung von 2013, „man wolle mit einem einheitlichen Kennzeichen das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken“, war für die Bruchsaler Stadtverwaltung nur schwer nachvollziehbar. Immerhin hat der Landkreis Karlsruhe das Kennzeichen „KA“, ebenso die Stadt Karlsruhe. Und bei „KA“ – sind wir mal ehrlich – denkt eigentlich jeder beim Blick auf das Kennzeichen an die Stadt Karlsruhe - und nicht unbedingt an die umliegenden Gemeinden!
Wenn den Leuten im Kreistag das „KA“-Kennzeichen so wichtig ist, werde sie ihnen gerne entgegenkommen, spöttelte damals Bruchsals Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick, die jedenfalls auch gerne mit dem "Altkennzeichen" unterwegs wäre. Durch das erneute Bestimmen des Kreistags über Bruchsaler Interessen, bleibt den Befürworten wieder nur die Chance „Abwarten“. Der Grund: Je mehr alte Kennzeichen anderer Gemeinden wieder auf den Straßen zu sehen sind, desto mehr gerät der Kreistag unter Druck. Immerhin entschied der Kreistag erneut gegen den Wunsch der Bürger. (rj)
Infos: www.landkreis-karlsruhe.de
Autor:Jo Wagner |
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