Ausstellung ab 1. Oktober: „Wie man durch das Wissen selbständig wird und innerlich frei“
Facetten der Karlsruher Mädchenschulbildung
Karlsruhes Bedeutung für die Mädchenbildung zeigt sich markant in der Einrichtung des ersten Mädchengymnasiums Deutschlands, die sich 2018 zum 125. Mal jährt. Doch wie verlief der Weg bis dahin oder, mit den Worten einer der ersten Karlsruher Abiturientinnen, Rahel Goitein, wie wurden Mädchen und Frauen durch Wissen selbständiger und innerlich freier? Wirtschaftlicher und technischer Fortschritt und die sich daraus ergebenden tiefgreifenden Änderungen im sozialen Bereich resultierten im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert in einem veränderten Bildungsdenken, das – mit maßgeblicher Förderung durch den Badischen Frauenverein und den von Hedwig Kettler gegründeten emanzipatorischen Verein Frauenbildungsreform – zunehmend zu einer Annäherung der Bildungschancen und Bildungswege für Mädchen und Jungen sowie zur Förderung der eigenständigen Erwerbsfähigkeit von Frauen führte.
Ausstellung ab 1. Oktober im Stadtarchiv
Die kleine Ausstellung im Foyer des Stadtarchivs Karlsruhe vom 1. Oktober 2018 bis zum 28. Februar 2019 vermittelt Eindrücke des Mädchenschulwesens in Karlsruhe und Durlach bis in die Anfangsjahre des 20. Jahrhunderts anhand von Bild- und Textmaterial, unter anderem zu verschiedenen Haushaltungsschulen wie Luisenschule und Frauenarbeitsschule, privaten Instituten wie dem Viktoria-Pensionat und dem Institut Friedländer bis hin zur städtischen höheren Töchterschule, dem Mädchengymnasium und der Fichte- und der Lessingschule sowie zur Ausbildung von Lehrerinnen und zum Prinzessin-Wilhelm-Stift. Eine kleine Besonderheit stellen drei sog. Bollenpostkarten und eine gesondert ausgestellte Bollenzeitung von Abiturientinnen der Lessingschule dar – sie zeugen vom Selbstbewusstsein der Gymnasiastinnen am Beginn des 20. Jahrhunderts. (sak)
Infos: www.karlsruhe.de/stadtarchiv
Autor:Jo Wagner |
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