Stadtverwaltung reagiert auf tägliche Staus
Geänderte Verkehrsregelung in der Lammstraße
Karlsruhe. Inmitten der Baustellen-Orgie mit ihren Staus in der Karlsruher Innenstadt stach eine Stelle als massive Stau-Falle besonders hervor: die Kreuzung Kriegs-/ Lammstraße! Unter der Überschrift "Drama an der Kriegsstraße" hatte das "Wochenblatt" die dortige Situation schon am 12. November angemahnt (Artikel steht unten), doch jetzt erst wurde von Seiten der Stadtverwaltung reagiert!
Die Kreuzung Kriegs-/ Lammstraße habe sich "in den letzten Tagen als neuralgischer Punkt herausgestellt", schreibt die Stadtverwaltung in einer Meldung. Wenig überraschend - und Verkehrsexperten hatten das schon vor Einrichtung der Route angemahnt, denn in Fahrtrichtung Westen ist die Kreuzung oft durch die sich vom Karlstor und der Ritterstraße zurückstauenden Fahrzeuge vollgestellt. Kein Wunder, denn der Verkehr kann nicht richtig abfließen, nachdem die Anzahl der Spuren reduziert wurde, dazu der Tunnel nicht eröffnet ist und auch die Wegeführung jene kreuzt, die in die Innenstadt wollen! Dadurch wird die Ausfahrt aus der Lammstraße erschwert und "es kommt auch dort zu Staus". Die Stadt Karlsruhe habe nun "nachgesteuert".
Ausfahrt Richtung Karlstor gesperrt
Allerdings mit einer rigorosen Maßnahme: Denn die Ausfahrt aus der Lammstraße ist nun Richtung Westen gesperrt. Hierdurch soll der Rückstauraum auf der Kriegsstraße für den "unerwartet hohen Anteil des Durchgangsverkehrs", so die Stadtverwaltung, erhöht werden. Der Anteil ist aber weder "unerwartet", noch "hoch" - sondern die Stadt hat die Verkehrsführung durch diese Planung ohne Not zu einem echten Nadelöhr gemacht!
Jetzt wird der über die Lammstraße aus dem Zentrum abfahrende Verkehr auf der Kriegsstraße zunächst in Richtung Ettlinger Tor geleitet - allerdings müssen Verkehrsteilnehmer dann in die Masse der anfahrenden Besucher aus dem Westen! Abfließen kann der Verkehr aus der Stadt dort nur über die Ettlinger Straße, eine Weiterfahrt auf der Kriegsstraße zur Ludwig-Erhard-Allee bedeutet, weiter im Stau zu stehen! Eine "schnelle Anbindung" an die Südtangente und die Autobahn ist das leider nicht.
Das generelle Problem dieser Planung ist, dass die Stadt Karlsruhe, durch eine Mehrheit im Gemeinderat politisch so gewollt, leistungsfähige Zu- und Abfahrten aus der Stadt zurückbaut - bei einer seit Jahren steigenden Anzahl der zugelassenen Autos (auch) in Karlsruhe. Kein Wunder wirkt die Innenstadt vielfach wie abgeriegelt. Aus dem Umland in die Innenstadt Karlsruhe zu wollen, wird immer mehr zu einer Herausforderung. Eine Entwicklung, die kulturelle Einrichtungen, Kinos, Geschäfte und Lokale in der Innenstadt mittragen müssen, denn längst graben am Stadtrand von Karlsruhe Stadtteile, Gemeinden und Einkaufszentren offensiv Besucherströme ab, werben dabei mit "kurzen Wegen", "guter Erreichbarkeit" oder "genügend Parkflächen". Nachvollziehbar!
Egoismus etlicher Autofahrer
Dass bei den Staus der Egoismus mancher Zeitgenossen noch zum Ausdruck kommt, ist eine Steigerung der Stau-Situation, denn sie beachten die Regeln der Straßenverkehrsordnung nicht - und stellen die Kreuzung zu! Dadurch kommt es auch in den kommenden Tagen zu Kontrollen durch die Polizei. Kleine Anmerkung am Rande: Nach der Straßenverkehrsordnung sind Staus eine "besondere Verkehrslage", bei der "rücksichtsvolles Verhalten" gefordert ist. Thema Verkehrsfluss: Dazu gehört auch, dass Verkehrsteilnehmer nach § 11, Absatz 1, nicht auf eine Kreuzung fahren dürfen, wenn sie diese nicht überqueren können. Wer es doch macht, riskiert mindestens ein Knöllchen über 20 Euro!
Link zur Angabe der freien Parkplätze in der Stadt: https://web1.karlsruhe.de/service/Parken/
Darüber hinaus ist es dem Tiefbauamt zwischenzeitlich gelungen, die Übertragung der Parkhausbelegzahlen auf die Anzeigetafeln des Parkleitsystems weitestgehend zu reparieren. Nur wenige Anzeigen sind noch außer Betrieb. Die Daten der zentralen Parkhäuser können wieder im Internet abgerufen werden.
Autor:Jo Wagner |
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