Wasser erleben
Grundschüler von Dobel erkunden die Wasserqualität der Alb
Das Klassenzimmer in der Natur
Unter dem Motto entdecken und erforschen waren 23 Grundschulkinder der vierten Klasse vom Dobel nach Bad Herrenalb gereist, um sich mit dem Lebensraum Wasser zu beschäftigen. „Heimat auch außerhalb des Klassenzimmers praxisnah in der Natur zu erleben, ermöglicht die zukünftige Naturparkschule Dobel mit besonderen Modulen“, erklärt Projektleiterin Daniela Straub, die zu diesem vielschichten Thema einen dreistündigen Praxisunterricht mit Regine Schirmer aus Keltern organisiert hat. Die Waldpädagogin ist ausgebildeter Schwarzwald-Guide und vermittelt den Schülerinnen und Schülern zunächst spielerisch den Kreislauf des Wassers.
Kinder als Entdecker unterwegs
Danach folgt die Praxis. Im Bachlauf der Alb sammeln die Kinder mit den Naturpark-Entdeckerwesten mikroskopisch kleine Lebewesen. „Damit hat jedes Kind seine eigene Forscherausrüstung dabei und schlüpft sozusagen direkt in die Rolle eines Forschers“, erklärt Schirmer. Bestens ausgerüstet waten die Kinder mit Sieb, Lupe und Probenbehälter bestückt durch den seichten Bachlauf der Alb. Steine werden angehoben, der Boden des Alb abgesiebt und alle lebendigen Funde im Probenglas gesammelt, um schlussendlich dadurch die Wasserqualität der Alb zu bestimmen. Dabei waren die Sammler in ihrem Element. Sie haben so eifrig gewerkelt, dass der immer stärker werdenden Regen gar nicht wahrgenommen wurde. Lennox entdeckt einen Strudelwurm und ruft: „Der sieht aus wie eine Nacktschnecke.“ Aber auch Steinlarven und Eintagslarven werden gesammelt. Das ist für Lea ein besonderes Erlebnis: „Die Wassertiere sehen teilweise ja richtig gruselig aus.“ Dagegen findet Maja das Forschen richtig „cool“ und entdeckt sogar ein kleines Tier, das „aussieht wie ein Mini-Skorpion mit gelben Haaren.“ Noel stellt fachmännisch fest: „Die Forscherarbeit ist toll! Wir haben sehr viel gesammelt und ein ganz großes Wassertier gefunden.“
Wasserqualität
Mittlerweile regnet es in Strömen und die Kinder wandern Richtung Kurhaus, um sich umzuziehen und sich dem dritten Teil des Vormittags zu widmen. Denn jetzt werden die Funde katalogisiert. „Das wichtigste ist die Wasserqualität der Alb zu bestimmen“ erklärt Schirmer, die dieses Experiment, mit dem wissenschaftlichen Namen Saprobienindex den Kindern überlässt. Während sie Daniela Straub im Flüsterton zuraunt: „Ich kann schon auf den ersten Blick sagen, die Wasserqualität ist sehr gut, denn hier wurden viele Tiere gefunden, die ausschließlich in sauberem Wasser zu finden sind“, sind die Kinder damit beschäftigt, die Tiere noch einmal genauer anzuschauen und mittels Steckbrief die Funde zu identifizieren.
Autor:Sabine Zoller aus Wochenblatt Karlsruhe |
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